Dokumentationsstätte Regierungsbunker Bunkermuseum in Ahrweiler jetzt mit Café und WC
AHRWEILER · Das Bunkermuseum in Ahrweiler hat nun endlich ein Caffé und einen Sanitärbereich. Das Gebäude wurde nach gut einjähriger Bauzeit jetzt feierlich eingeweiht.
Dienstagmorgen in den Weinbergen am Ahrweiler Trotzenberg: Wilbert Herschbach blickt von der Dokumentationsstätte Regierungsbunker aus auf ein schlichtes Nebengebäude, das seiner feierlichen Einweihung entgegensieht. „Das war schon von Anfang an mit in der Planung“, so Herschbach. Dennoch dauerte es geschlagene elf Jahre, bis neben dem eigentlichen Museum auch ein adäquater Sanitär- und Gastrobereich eröffnet werden konnte. Diese Zeit und die immer wieder verschobene Errichtung des Gebäudes sowie ins Spiel gebrachte Urheberrechte des Architekturbüros der Bunkerfront kosteten den heutigen Ehrenvorsitzenden des Heimatvereins Alt-Ahrweiler, der für die im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zuständige historische Liegenschaft als Betreiber zuständig ist, Geduld und Nerven.
Neue Ideen für den Bunker
Jetzt aber konnte das Gebäude nach gut einjähriger Bauzeit seiner Bestimmung übergeben werden. Das geschah mit einem kleinen Festakt, auch weil der umtriebige Vorsitzende des Heimatvereins Alt-Ahrweiler, Hans-Georg Klein, die Vor-Ort-Präsenz der BImA nutzen wollte, um eine neue Idee zu präsentieren. Diese sieht die Öffnung weiterer Bereiche des Bunkers im Anschluss an den Museumstrakt vor. Dort kann man hinter einem schweren Gitter bislang nur die Tiefe der Röhre vermuten, neue Strahler lassen rund 100 Meter weit blicken. Geführte Touren könnten bis an den Ausgang nahe Marienthal in rund drei Kilometern Entfernung führen. Rund 500 Meter hinter dem Gitter befinden sich der ehemalige Kabinetts- und der Parlamentssaal. Die sind zwar entkernt, moderne Lichtspieltechnik kann das dort geplante Szenario im Falle einer Nutzung des Bunkers aber digital visualisieren.
Klein hat bereits mehrere touristische Ideen im Kopf, bis hin zur „Weinprobe im Zentrum der Macht“. Ideen, die er BImA-Vorstand Paul Johannes Fietz gleich bei seiner Begrüßung nahebrachte. Fietz reagierte spontan: „Wir wollen ihrem Traum nicht im Wege stehen.“
Zurück zum Gastro- und Sanitärbereich: Dessen Notwendigkeit wurde schnell deutlich. Schon am ersten Wochenende nach der Eröffnung im Jahr 2008 waren statt der prognostizierten monatlichen Besucherzahl von 50 Personen 1500 Gäste gekommen. 2020 wird das millionste Ticket gelöst werden. Für die Besucher standen bislang nur zwei Toiletten zur Verfügung, zuletzt wurde mit einem mobilen WC-Wagen gearbeitet.
Das jetzt durch die Pfarrer Jörg Meyrer und Friedemann Bach geweihte Gebäude bietet ausreichend WC-Komfort. Das Gebäude hat eine Grundfläche von 118 Quadratmetern, mit vorgelagerter Terrasse kommen 160 Quadratmeter zusammen. Der Gastrobereich bietet innen 16 und außen 34 Sitzplätze. Gekostet hat das Gebäude 698.000 Euro. Geld, das ausschließlich durch die erwirtschafteten Überschüsse gedeckt werden konnte.
Klein betonte, dass es sich bei der Dokumentationsstätte um ein europaweites Vorzeigeobjekt handele: „Es ist ein Zeitdokument von unschätzbarem Wert und jedem Schulbuch überlegen.“