Beratungsstelle für Schwangere Ahrweiler Caritas wehrt sich gegen Einsparungen

KREIS AHRWEILER · Nach dem Willen der Landesregierung sollen bis zum nächsten Jahr 16 der bisher 116 vom Land geförderten Vollzeitstellen in der Beratungsstelle für Schwangere in Ahrweiler gestrichen und dadurch rund 500 000 Euro jährlich gespart werden. Die Beratungsstelle der Caritas Ahrweiler befürchtet, dass durch die Kürzungen die bisherige breite Aufstellung in der Schwangerschaftsberatung künftig nicht mehr im bewährten Umfang möglich sein wird.

"Eine bewährte Versorgungsstruktur wird aufs Spiel gesetzt." So kritisiert Annemarie Hoffmann von der Caritas Ahrweiler die geplanten Sparpläne der Mainzer Landesregierung und ergänzt: "Das bedeutet weniger Qualität und Vielfalt in der Schwangerschaftsberatung. Schwangere Frauen und junge Familien mit Beratungsbedarf müssen sich auf längere Wartezeiten, weitere Anfahrtswege und ein insgesamt geringeres Angebot einstellen."

Mit ihrer Kritik schließen sich die Schwangerenberaterinnen der Caritas Ahrweiler, Diözesan-Caritasdirektorin Birgit Kugel und der Diözesanreferentin des Sozialdienstes katholischer Frauen, Melanie Sachtleben, an, nach deren Urteil die Sparmaßnahme betroffene Frauen und Familien am meisten treffen würde. Kugel: "Eine Schwangerschaft bedeutet ein Armutsrisiko, insbesondere für Alleinerziehende, Familien mit mehreren Kindern und Migranten. Wer bei der Schwangerschaftsberatung den Rotstift ansetzt, gefährdet einen frühen Zugang zu belasteten Familien." Dies sei umso weniger nachvollziehbar, da sich die Landesregierung für gute Rahmenbedingungen für Familien stark mache.

Die Beratungsstelle des Caritasverbandes in Ahrweiler erfülle den gesetzlichen Auftrag des Schwangerschaftskonfliktgesetzes, indem sie den Frauen alle Möglichkeiten und Wege aufzeige, sich für ein Leben mit Kind zu entscheiden.

Die Schwangerenberatungsstelle der Caritas in Ahrweiler hat laut Annemarie Hoffmann eine hohe Nachfrage. 150 Frauen wurden im Jahr 2013 erstmalig beraten, bei weiteren 55 Frauen wurden die Beratungen aus dem Vorjahr fortgesetzt.

Verglichen mit der Zahl der im Kreis Ahrweiler geborenen Kinder bedeutet dies, dass sich etwa jede fünfte Schwangere Rat suchend an die Schwangerenberatung der Caritasgeschäftsstelle Ahrweiler gewendet hat.

Weiterhin finden zunehmend Frauen über die Online-Beratung des Deutschen Caritasverbandes den Weg zur Schwangerenberatung der Geschäftsstelle im alten Ahrweiler Bahnhof. Landeszuschüsse, Gelder des Kreises Ahrweiler und eigene Mittel finanzieren die Beratungsstelle.

Weitere Informationen gibt es unter schwangerenberatung@caritas-ahrweiler.de.

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