Gemeinschaft der Ahrweiler Oberhut Deo-Kapelle strahlt in neuem Glanz

AHRWEILER · Richtig gut gefüllt war der Saal des Alten Zunfthauses in Ahrweiler am Samstag. Dort fand der Festkommers zum Patrozinium der Oberhut statt.

 Einsegnung der Deo-Kapelle beim Hutenfest.

Einsegnung der Deo-Kapelle beim Hutenfest.

Foto: Martin Gausmann

Gefeiert wurde zu Ehren der Schutzpatronin, der heiligen Ursula. Traditionell war der Festtag mit einer heiligen Messe in Sankt Laurentius eröffnet worden, bei der Dechant Jörg Meyrer kritisch hinterfragte, was die Gemeinschaft in der heutigen, sich immer schneller ändernden Welt noch zusammenhalte.

Es seien die gelebten Traditionen. Und die bewirkten auch, dass sich die "Ovvehöde" aus der Kirche zunächst auf einen Umweg begaben, ehe es zum Kommers ging. Es galt nämlich, die renovierte Deo-Kapelle an der Walporzheimer Straße wieder einzuweihen. Deren Sanierung wurde komplett in Eigenleistung von Bürgern der Hutengemeinschaft durchgeführt. Neben unzähligen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden unter der Regie von Heiner Fuhs hatte die Sanierung rund 40.000 Euro gekostet. Viel wurde gespendet, dazu beteiligten sich Stadt (15.000 Euro), Kreis (5000 Euro) und Heimatverein Alt-Ahrweiler (5000 Euro) als große Geldgeber.

47 Jahre ist es her, dass die Deo-Kapelle zuletzt renoviert worden war, berichtete Hutenmeister Peter Müller zum Beginn des Frühschoppens. Er begrüßte neben den "Ovvehödern" Vertreter von Politik, Kirche und Vereinen. Der Frühschoppen ist auch immer wieder eine Informationsbörse. Beigeordneter Detlev Koch stellte die aktuelle Situation aus Sicht der Kommune dar, berichtete über Baumaßnahmen an der Mühlenteichmauer, erinnerte an das Förderprogramm für historische Stadtbereiche und kündigte für den 12. November die Verlegung von insgesamt 20 "Stolpersteinen" zur Erinnerung an das Schicksal jüdischer Mitbürger an.

Noch keine Entscheidung gebe es über die weitere Nutzung des Alten Rathauses am Markt, so Koch. Ein Thema, dem sich auch Ortsvorsteher Peter Diewald widmete. Landrat Jürgen Pföhler hatte eine Urkunde dabei, die Müller entgegennahm. Ein äußeres Zeichen für den 2013 an die Hutengemeinschaft verliehenen Innovationspreis des Kreises.

Die Entwicklung in der Pfarreiengemeinschaft erläuterte Paul Radermacher. Statt drei gäbe es nur noch zwei Pfarrbüros. Das Büro von Sankt Pius sei aufgelöst worden. Auch beim Seelsorgerteam stehen Veränderungen an, Pastor Herbert Ritterath steht kurz vor dem Ruhestand. Kaplan Andreas Kern wird die Gemeinschaft im kommenden Jahr verlassen, ob es einen neuen Kaplan geben werde, sei unklar. Die beiden Firmtermine in 2015 werde Bischof Stephan Ackermann persönlich übernehmen kündigte Radermacher an. Einen kulturellen Höhepunkt werde es am 10. Januar geben, wenn das Vokalensemble Kölner Dom ein Konzert in Sankt Laurentius gebe.

Weitere Infos und Grußworte gab es von den drei Ahrweiler Schützenmajestäten, von Burgundia Theresa Friedrich und Karnevalsprinzessin Jacqueline Jonas. Erich Nagel überbrachte eine Spende des Heimatvereins, Michael Geschier sprach die Grüße der Nachbarhuten aus.

Auf das Jahr aus Sicht der "Ovvehöde" blickte Chronist Armin von Ameln zurück, während Festredner Hans-Georg Klein die Zuhörer ins Mittelalter entführte, um über das Leben des Ernest Friedrich Laukat zu referieren, der in Ahrweiler als Ratsherr und Kaufmann viel bewegte, aber längst in Vergessenheit geraten ist.

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