Trinkwasserversorgung in Grafschaft Der Grafschafter Wasserpreis bleibt stabil

GRAFSCHAFT · Erneutes Defizit beim Abwasser von mehr als 200 000 Euro. Entwicklung wird weiter abgewartet.

 Der Wasserpreis in Grafschaft bleibt stabil.

Der Wasserpreis in Grafschaft bleibt stabil.

Foto: dpa/Christian Charisius

Der Eigenbetrieb Abwasserwerk der Gemeinde Grafschaft hat das Jahr 2019 einmal mehr mit einem deutlichen Defizit abgeschlossen. Unterm Strich steht ein Minus von knapp 210 000 Euro. Der Eigenbetrieb Wasserwerk erwirtschaftete dagegen ein Plus von knapp 118 000 Euro. Die Gebühren bleiben stabil. In den Werksausschüssen wurden die Feststellungen der Jahresabschlüsse für 2019 jetzt vorgelegt. Diese erhielten von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dornbach jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Die Vermögenslage beim Abwasserwerk ist trotz des Verlustes ausgeglichen. Er wird aus den Rücklagen gedeckt, die dadurch von 3,1 Millionen auf 2,9 Millionen Euro schmelzen. Weil die Kostendeckung aus den laufenden Einnahmen wiederholt nicht gegeben sei, müsste es eigentlich zu einer Erhöhung der Abwassergebühren kommen, bemerkte Alfred Beißel (Grüne). Allerdings rechnet man in der Grafschaft mit größeren Veränderungen bei den Zahlen.

Seit Mitte 2018 produziert Haribo, der nicht nur einen hohen Wasserverbrauch hat, auch viel Abwasser. Da der Konzern aber immer noch damit beschäftigt ist, seine Produktion hochzufahren, gibt es noch keine verlässlichen Prognosen für die kommenden Jahre. Noch wird das Produktionswasser mit Tankwagen abgefahren, künftig will die Gemeinde aus dem warmen und süßen Wasser aber Energie produzieren. Dazu benötigt man aber verlässliche Mengenangaben von Haribo. Derweil können die Verluste noch eine ganze Zeit aus den Rücklagen gedeckt werden. So beläuft sich die Prognose fürs laufende Jahr 2020 auf ein Minus von 270 000 Euro, 2021 wird voraussichtlich ein Defizit von gut 250 000 Euro erwirtschaftet.

Positive Zahlen schreibt derweil das Wasserwerk. Der Jahresgewinn für 2019 von knapp 118 000 Euro soll den Rücklagen zugeführt werden, die dann auf rund 1,5 Millionen Euro steigen. Das vor rund zehn Jahren noch stark defizitäre Werk hat sich zu einem Gewinnbringer gemausert. Schon bald soll der dritte und letzte von insgesamt drei Großbehältern in der Höhenlage von Kalenborn errichtet werden. Und die Gewinne sprudeln weiter. Obwohl für das Jahr 2020 eigentlich ein Minus von 56 000 Euro erwartet worden war, geht die jüngste Prognose von einem Gewinn von 12 000 Euro aus. In den kommenden Jahren stehen große Investitionen an: Neubaugebiet Kreuzerfeld II, Hochbehälter bei Kalenborn oder neue Transportleitungen von Karweiler nach Bengen sowie nach Alteheck. Für 2021 rechnet die Verwaltung daher mit einer schwarzen Null unterm Strich. wbe

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