Wiederaufbau an der Mittelahr Dernau bekommt ein Haus der Begegnung mit Freizeitanlage

Dernau · Bürgermeister Alfred Sebastian informierte die Dernauer über das geplante Nahwärmenetz, den Stand beim Wiederaufbau von Bahnstrecken und verkündete: Das Sportlerheim soll zu einer Freizeitanlage ausgebaut werden.

Das für Dernau geplante Nahwärmenetz verzögert sich nochmals: Bürgermeister Alfred Sebastian rechnet weiter mit einer Bezuschussung von 60 Prozent.

Das für Dernau geplante Nahwärmenetz verzögert sich nochmals: Bürgermeister Alfred Sebastian rechnet weiter mit einer Bezuschussung von 60 Prozent.

Foto: ahr-foto

Die Bestrebungen um ein Nahwärmenetz für Dernau haben eine entscheidende Phase erreicht. Wie Bürgermeister Alfred Sebastian am Montagabend im Gemeinderat ausführte, steht Dernau jetzt vor der Gründung einer Energie GmbH zusammen mit der Gemeinde Mayschoß. 51 Prozent der Anteile an dieser Gesellschaft will Dernau halten, ein Prozent erhält Mayschoß, 48 Prozent sind für den künftigen Energieversorger vorgesehen. Dieser wird für Bau und Betrieb der Anlagen zuständig sein. Er werde derzeit per Ausschreibung gesucht. Es gebe mehrere Interessenten.

Der Bau des Nahwärmenetzes hatte sich verzögert, da das Land im vergangenen Sommer seine Förderrichtlinie geändert hatte, statt der erwarteten 80 Prozent sollten nur 40 Prozent als Zuschuss fließen. Dabei ist laut Sebastian eine Förderung von mindestens 60 Prozent erforderlich, damit sich das Projekt für die Haushalte rechnet. Diese 60 Prozent hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor Monaten bei einem Besuch in Marienthal, wie berichtet, mündlich zugesagt. Wenn laut Sebastian die schriftliche Zusage auch noch aussteht, rechnet der Bürgermeister mit dem Zuschuss von 60 Prozent.

Wärmeversorgung im Winter 2023/24 wird nicht gegeben sein

Der einprozentige Anteil an der Gesellschaft für Mayschoß ist vorgesehen, damit beide Gemeinden beim Aufbau und Betrieb des Wärmenetzes zusammengehen können, falls das preiswerter wäre, etwa beim Bau eines gemeinsamen Heizwerks. Ob dies sich rechne, solle der künftige Betreiber ermitteln. Wie berichtet, plant auch Mayschoß derzeit die Gründung einer entsprechenden Gesellschaft. Die Wärme soll so hoch ausgelegt sein, dass sie auch für Altbauten genutzt werden kann.

Angesichts der zeitlichen Planung machte Sebastian den Bürgern keine Hoffnung auf Wärmeversorgung bereits im Winter 2023/24. Er bot aber an, dass Haushalte für den kommenden Winter über die Gemeinde Notheizungen erhalten könnten. Detaillierte Informationen für alle Interessenten kündigt Sebastian bei einem Termin am Freitag, 24. März, 18 Uhr im Bürgerhaus an.

DB-Strecken sollen außerhalb der HQ100 verlaufen

Informationen über den Wiederaufbau der Ahrtalbahn, soweit sie Dernau betreffen, gab Christian Sauer von der DB Netz AG. Im April sollen die Planungen beginnen, im Spätsommer/Herbst die Arbeiten. Keine der notwendigen Brücken erhalte Pfeiler in der Ahr, die Strecke verlaufe außerhalb der Überschwemmungslinie HQ100. Der Haltepunkt Dernau werde in die Ortsmitte verschoben, und um Begegnungsverkehr zu ermöglichen, werde ein zweites Gleis bis kurz vor Rech geführt. Der in der Vergangenheit unbeschrankte Bahnübergang an der Steinbergsmühle erhalte eine Halbschranke, der Übergang in der Ortsmitte eine Vollschranke. Der Radweg werde wieder entlang der Bahn geführt und die Unterführung zum Angelteich von der Bahn erneuert, so Sauer. Was einen von Dernau gewünschten zusätzlichen Haltepunkt in Marienthal betrifft, führte Sauer aus, er sei realisierbar, aber nicht Teil des Wiederaufbaus, sondern ein Zusatz. Daher müsse er vom Land bestellt werden, der Bahn liege aber noch kein Auftrag vor.

Die Gemeinde verzichtet auf den Wiederaufbau des großen Sportplatzes und der Tennisanlage nahe der Ahr. Statt dessen soll dort künftig ein Kleinspielfeld entstehen. Ziel ist es laut Sebastian, Kindern und Jugendlichen Platz für Spiel und Sport anzubieten. Das Sportlerheim werde zu einem modernen Haus der Begegnung mit einer kleinen Freizeitanlage für Jung und Alt ausgebaut. Einstimmig vergab der Rat die Bauleistungen für das Areal. Bereits im Mai könnte die neue Anlage in Betrieb genommen werden, so Sebastian. Finanziert werde alles über Spendenmittel.

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