Weihnachtsgeschenk für Kinder von der Mittelahr Dernauer Kita zieht in Containeranlage nach Marienthal

Dernau · Der Rat hat beschlossen: Die Dernauer Kita kommt vorübergehend in eine Containeranlage nach Marienthal. Dort könnte auch die Grundschule angesiedelt werden. Dazu muss aber noch der Rat der Verbandsgemeinde tagen.

 Archivbild: Auf dem Plateau oberhalb von Marienthal, in Nähe der Gedenkstätte für das Lager Rebstock, wird die Containeranlage der Dernauer Kita entstehen.

Archivbild: Auf dem Plateau oberhalb von Marienthal, in Nähe der Gedenkstätte für das Lager Rebstock, wird die Containeranlage der Dernauer Kita entstehen.

Foto: Martin Gausmann

Es dürfte ein großartiges Weihnachtsgeschenk für viele Dernauer Kinder und ihre Familien sein: Einstimmig beschloss der Rat der Gemeinde Dernau am vergangenen Donnerstag, dass auf dem Plateau oberhalb von Marienthal, in Nähe der Gedenkstätte für das Lager Rebstock, eine Kita für Dernauer Jungen und Mädchen als Container-Anlage eingerichtet werden soll. Das Provisorium ist nach derzeitigem Stand der Dinge auf zwei Jahre befristet, kann aber auch länger genutzt werden. Am selben Standort könnte ebenfalls die von der Flut stark beschädigte Grundschule für Dernau, Rech und Mayschoß als vorübergehende Containeranlage, eingerichtet werden. Bezugstermin für beide wäre bereits das Frühjahr 2022.

Die dreigruppige Dernauer Kita war „deutlich in die Jahre gekommen“, wie Bürgermeister Alfred Sebastian ausführte. Er bezifferte den Sanierungsstau auf etwa 500.000 Euro. Außerdem war die Einrichtung zu klein, eine vierte Gruppe war erforderlich für den Nachwuchs des Weindorfs. Der Auftrag an ein Architekturbüro war bereits erteilt. Dann kam die Flut und brachte vorzeitig das Aus für den Kindergarten. „Er ist nicht mehr vorhanden“, formulierte Sebastian. Aktuell werden die Jungen und Mädchen im Dorfgemeinschaftshaus in Grafschaft-Holzweiler betreut. Das ist mit Busfahrten verbunden und kann ohnehin keine Dauerlösung sein, da auch die Grafschafter Bedarf an ihrem Dorfhaus haben.

Kita und Grundschule sollen in eine Containeranlage auf einem Plateau über Marienthal ziehen

Mit dem Beschluss ist der Weg frei für die Dernauer Kinder zurück in die Gemeinde. Wie Sebastian ausführte, will die beauftragte Firma mit dem Bau der Kita-Container gleich im Januar beginnen. Die Gemeinde wird die Container für zunächst zwei Jahre für 330.000 Euro zuzüglich Steuern mieten. Eine Spende in Höhe von 250.000 Euro als Zuschuss sei schon da, so Sebastian.

Nicht so einfach wie die Rückholung der Kita in die Gemeinde ist der vorübergehende Bau einer Containeranlage für die Grundschule, die ebenfalls auf dem Plateau über Marienthal entstehen könnte. Denn Dernau ist Bauträger des Kindergartens, kann also über den Standort verfügen. Die Schule ist allerdings in Trägerschaft der Verbandsgemeinde (VG). Darum müsste der VG-Rat einen entsprechenden Beschluss fassen, der tagt wieder Anfang Januar.

Bei vorübergehender Ansiedlung der Schule in Marienthal hätten die Fahrten der Schulkinder aus Dernau, Rech und Mayschoß, die derzeit auf die Grafschafter Grundschulen in Gelsdorf, Ringen und Leimersdorf verteilt sind, ein Ende. Wie berichtet hatten Eltern vor der jüngsten Sitzung des VG-Rates VG-Bürgermeisterin Cornelia Weigand eine Liste mit 750 Unterschriften überreicht. Die Eltern fordern damit eine Zusammenführen der Schulgemeinschaft an einem Standort. Sie klagen über Probleme mit den Busfahrten und zu viel Ausfall von Unterricht.

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