Bombenfund in Ahrweiler Die Entschärfung ist erst in einer Woche geplant

Ahrweiler · Eine teildetonierte, amerikanische 5-Zentner-Bombe ist in Ahrweiler gefunden worden. Sie wird voraussichtlich am Sonntag, 29. November, entschärft. Ein Sicherheitsdienst bewacht die Fundstelle bis dahin rund um die Uhr.

 Häuser an der Johannes-Müller-Straße in Ahrweiler nach dem Bombenangriff im Winter vor 75 Jahren.

Häuser an der Johannes-Müller-Straße in Ahrweiler nach dem Bombenangriff im Winter vor 75 Jahren.

Foto: Martin Gausmann

Wer auf dem Bürgersteig der Ahrweiler Wilhelmstraße vorbeigeht, hält das, was sich im Einfahrtsbereich von Intersport Krumholz abspielt, zunächst für eine normale Baustelle. Das Gegenteil ist der Fall. Dort ist die Kampfmittelräumfirma Röhl aus Düren mit der Sondierung nach Weltkriegsrelikten im Boden beschäftigt.

Wie berichtet, waren die Experten dort bereits am Donnerstagnachmittag bei der Überprüfung eines sogenannten Blindgänger-Verdachtspunktes unweit des Geschäftseinganges fündig geworden. Bei dem Fundstück handelt es sich nach Angaben des Ordnungsamtes der Kreisstadt auf dem Parkplatz des Geländes um eine teildetonierte amerikanische Fünf-Zentner-Sprengstoffbombe. „Die Bombe liegt in einer Tiefe von 4,50 Metern“, sagte Torsten Sollanec, Verantwortlicher der Sondierungsfirma, am Freitag dem General-Anzeiger. Das Spezialunternehmnen sei vom Grundeigentümer mit den Nachforschungen auf Basis von Luftbildern aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges beauftragt worden. Der Fundort wurde bereits am Donnerstagabend mit einer massiven Stahlplatte abgedeckt und wird rund um die Uhr von einem Sicherheitsdienst bewacht.

Geschäftsalltag und Verkehr nicht betroffen

Experten des zuständigen Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz waren am Donnerstagabend ebenfalls vor Ort, erstatteten Bericht im Rathaus und legten das weitere Vorgehen fest. Dabei wurde erklärt, dass die gefundene Bombe teilweise aufgerissen, aber noch mit einem Zünder versehen sei. Das bedeute, dass sie entschärft werden müsse.

Aus dem Rathaus hieß es dazu am Freitag: „Von dem Fund geht nach derzeitigem Erkenntnisstand keine akute Gefahr aus. Geschäftsalltag und fließender Verkehr sind bis jetzt nicht betroffen.“

Bevor die Maßnahmen zur Entfernung des Aufschlagzünders und die anschließende Bergung durchgeführt werden können, wird aktuell das Umfeld des Fundes im Rahmen eines weiteren Verdachtspunktes sondiert. Dafür haben die Arbeiten am Freitag begonnen. „Wir haben jedoch das Problem, dass hier im Boden Leitungen liegen“, sagte Sollanec am Freitag und zeigte auch auf eine der Laternen auf dem Parkplatz, die die Arbeiten der beiden Bagger behindern. 

Indes beobachten Nachbarn interessiert das Geschehen. Was sie nicht erfreut ist, dass sie erst über Freunde bei der örtlichen Feuerwehr erfahren haben, was sich da eigentlich vor ihrer Haustür abspielt.

Laut Mitteilung aus dem Rathaus wird der Termin für die Entschärfung der Bombe erst nach dem Abschluss der weiteren Geländesondierung festgelegt. In Rede steht jedoch schon der Vormittag am Sonntag, 29. November. Der Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz wird diese dann vornehmen. Bislang ist vorgesehen, dass an diesem Morgen bis nach der Entschärfung von einem Evakuierungsradius von 300 Metern auszugehen ist. Das würde laut Ordnungsamt bedeuten, dass 150 Menschen ihre Wohnungen und Häuser an diesem Vormittag verlassen müssen.

Betroffen sind aber auch die gegenüberliegenden Diensträume der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler und des Kreisgesundheitsamtes. Ebenfalls wird es voraussichtlich zu einer kurzzeitigen Sperrung der Ahrtalbahn und der parallel verlaufenden Umgehungsstraße Ahrweiler im Zuge der B 267 kommen. Innerörtlich kann der Verkehr umgeleitet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort