Zum zehnten Mal DRK-Kreisverband brachte Hilfsgüter nach Bosnien

Kreis Ahrweiler · Der DRK-Kreisverband Ahrweiler hat mit seinem Auslandsteam zum zehnten Mal Hilfsgüter nach Bosnien gebracht. Zwei Lastwagen, jeweils mit einem Pkw-Tandem-Anhänger, und ein Solo-Lkw transportierten zehn Tonnen nach Bihac in Bosnien und Herzegowina.

Gemeinsam macht sich das DRK-Auslandsteam für Hilfsbedürftige stark.

Foto: GA

Das Transportgut bestand aus Pflegebetten, Matratzen, Rollstühlen, Rollatoren, Toilettenstühlen, Gehhilfen, Wartezimmerstühlen und Tischen sowie aus Bettwäsche, weißer Dienstbekleidung, Stoffen und Nähmaschinen, die zur Einrichtung einer Nähschule dienen, Rot-Kreuz-Dienstbekleidung und aus Bekleidung aller Art.

Diese Güter gingen an die Tagesstätte für mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche, an das Rote Kreuz, an das Bezirkskrankenhaus in Bihac und an ein privates Altenheim. Auf der Hinfahrt erfuhr das Team, dass große Teile des Kantonal-Krankenhauses in Bihac kurz zuvor ausgebrannt waren.

Während des Brandes wurden 400 Patienten, von denen keiner verletzt wurde, evakuiert. Bereits am Tag der Ankunft nahm das Team die Gelegenheit wahr, die Brandstelle in Augenschein zu nehmen. Im ersten Gespräch mit Verantwortlichen herrschte zunächst Ratlosigkeit. Trotzdem bedankte sich der Chefarzt des Krankenhauses, Smail Dervi?evi, beim Team, weil es das erste ausländische war, das direkte Hilfe angeboten hatte. Man bat um Zeit, damit man konkrete Wünsche für die Zukunft äußern könne.

Nach dem ersten Besuch des Roten Kreuzes im Januar in Sanski Most, etwa 120 Kilometer östlich von Bihac, hatte das Auslandsteam deren Wünschen entsprochen und eine halbe Lkw-Ladung mit Bekleidung aller Art und Dienstbekleidung mitgebracht. Künftig wird das in der Nachbarschaft der Tagesstätte in Bihac gelegene Altenheim ebenfalls intensiver berücksichtigt.

Bei einem weiteren Gespräch mit der Krankenhausleitung konnten zunächst keine konkreten Hilfsgüterwünsche ausgesprochen werden. Die sinnvollste Hilfe sei vordergründig ausschließlich finanzieller Natur. Grundsätzlich stellten die Helfer aus dem Kreis Ahrweiler fest, dass die Zahl der Bedürftigen in Bosnien bei konstanten 60 Prozent Arbeitslosigkeit ansteigen wird.

Der Wiederaufbau, der Krieg endete 1995, ist von Besuch zu Besuch sichtbar, er wird allerdings nur in sehr kleinen Schritten vollzogen. Dadurch dass Kroatien nun EU- Land ist, werden sich die Fahrzeiten um ein bis zwei Stunden verkürzen, da die Güterkontrolle entfällt und lediglich Passkontrollen durchgeführt werden.

Außer den privaten Spendern von Bekleidung und anderen Hilfsgütern für diesen Transport dankt das Auslandshilfeteam besonders dem Seniorenzentrum in Weibern sowie dem Gesundheitszentrum in Niederzissen für deren Unterstützung.

Für die Koordination aller Transporte zeichnen Werner Borchert, Rotkreuzbeauftragter des DRK-Kreisverbands Ahrweiler, Ruf 02641/978015, und Bernd Schricker, DRK Ortsvereinsvorsitzender des DRK Weibern und stellvertretender Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Ahrweiler, Ruf 02655/2536, verantwortlich. Die gesammelten Güter werden in einem Lager in Ahrbrück, das die "Brohler Wellpappe" kostenlos zur Verfügung stellt, zwischengelagert.

Deswegen werden die Spender von Bekleidung gebeten, diese in Kartons zu verpacken, damit sie im Lager und beim Transport fachgerecht gestapelt werden können. Etwa fünf Tage vor dem Transport werden die Güter auf die Lastwagen verladen. Die Spender der Güter müssen diese nicht selbst zum Lager bringen; sie werden nach Absprache abgeholt. Der nächste Transport findet voraussichtlich Mitte Oktober in die Ukraine statt.