Ein Jahr nach der Flutkatastrophe Warum blieben rund sieben Stunden Vorwarnzeit ungenutzt?

Analyse · Das europäische Frühwarnsystem EFAS sendete vor einem Jahr sehr früh Karten, die vor schlimmen Fluten in der Eifel warnten. Ortsgenaue Hinweise waren das allerdings nicht. Am 14. Juli gegen 15 Uhr wurde jedoch am Oberlauf der Ahr deutlich, was am späten Abend am Unterlauf droht. Eine üppig lange Vorwarnzeit für eine Sturzflut. Aber es passierte: nichts.

 Dieses von European Space bereitgestellte Satellitenbild zeigt das Dorf Müsch und umliegende Felder am 18.07.2021 nach dem Unwetter.

Dieses von European Space bereitgestellte Satellitenbild zeigt das Dorf Müsch und umliegende Felder am 18.07.2021 nach dem Unwetter.

Foto: picture alliance/dpa/2021 European Space Imaging/GeoEye-1

Stets bleibt ein Rest Unsicherheit in der Vorhersage. Beispiel Florida: Hauptfeind ist stets der Hurrikan. Durchschnittlich 3,2 dieser gigantischen Wasserdampfmaschinen stürmen pro Jahr durch den Bundesstaat. Vorwarnungs- und Evakuierungssysteme sind deshalb im reichen Florida seit den 1970er Jahren immer weiter perfektioniert worden. Das lässt sich an den Todes-Statistiken nach jedem Wirbelsturm ablesen. In den USA fallen die Totenzahlen regelmäßig viel niedriger aus als in den armen Karibikstaaten. Wenig überraschend: Genau umgekehrt verhält es sich bei den versicherten Schäden.