Neuer Ansprechpartner für die kirchlichen Räte an der Ahr Ein Lob für das Ehrenamt

Trier. · Thomas Fößel aus Bad Neuenahr ist beim Bistum Trier Ansprechpartner für die kirchlichen Räte.

 Der Fundamentaltheologe Thomas Fößel bildet unter anderem die Verbindung zu den Laiengremien des Bistums.

Der Fundamentaltheologe Thomas Fößel bildet unter anderem die Verbindung zu den Laiengremien des Bistums.

Foto: privat/Bistum Trier

Das Bistum Trier hat einen neuen Ansprechpartner für die kirchlichen Räte. Seit Anfang des Jahres arbeitet Thomas Fößel als Referent für kirchliche Räte im Arbeitsbereich Ehrenamtsentwicklung im Bischöflichen Generalvikariat. Seine Aufgabe ist die Weiterentwicklung der Rätearbeit im Bistum Trier, die Entwicklung von Unterstützungsangeboten für die Arbeit in den Räten, Beratung und Konfliktmanagement. Dazu kommen die Mitarbeit in Arbeitsgruppen und die Vorbereitung von Wahlen. Trotz der Intervention aus Rom zur Umsetzung der Bistumssynode und der schwierigen Bedingungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringt, nimmt Fößel mit großer Motivation und Einsatzbereitschaft die Herausforderung an, für den Herbst 2021 Gremienwahlen vorzubereiten.

Thomas Fößel wurde 1968 in Wittlich geboren und ist in Prüm in der Eifel aufgewachsen. Nach dem Studium der Katholischen Theologie in Münster, Bonn und Wien hat er in Bonn promoviert und wurde 2016 in Salzburg für das Fach „Fundamentaltheologie“ habilitiert. Er lebt mit seiner Familie in Bad Neuenahr-Ahrweiler, wo er sich seit vielen Jahren auch kirchlich im Ehrenamt engagiert. Daher kann er auf eine jahrzehntelange praktische Erfahrung in der Rätearbeit etwa als Pfarrgemeinderatsvorsitzender der Rosenkranzpfarrei zurückgreifen.

Fößel wisse also, wovon er spreche, wenn er das Verhältnis von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen in der Kirche beschreibt, heißt es in einer Veröffentlichung. Von den Ehrenamtlichen wünscht er sich Mut und ein gestärktes Selbstbewusstsein, gerade weil in der Kirche der Blick in den vergangenen Jahrzehnten eher auf das Hauptamt gerichtet gewesen sei. „Wir sind aber gemeinsam ein Volk Gottes. Wenn es um die Stärkung des Ehrenamtes geht, dann gerade nicht als ‚pastorale Notfallmaßnahme‘, sondern als eine notwendige kirchliche Entwicklung im Horizont des Zweiten Vatikanischen Konzils in einer offenen und demokratischen Gesellschaft.“

1500 kirchliche Gremien

 Es beeindrucke ihn, dass sich im Bistum Trier annähernd 10 000 Christinnen und Christen in über 1 500 Gremien mit ihren Talenten ehrenamtlich engagieren. Darin geben sie Zeugnis ihres Christseins, erklärt Fößel. „Sie leisten damit einen einzigartigen und unverzichtbaren Dienst für das christliche Leben in ihren Gemeinden und damit zugleich für alle Menschen in einer pluralen Kultur und Gesellschaft.”

Er habe daher auch keine Angst um die Zukunft des ehrenamtlichen Engagements in der Kirche. „Keiner weiß, wie sich das in zehn Jahren genau darstellt.“ Aber Fößel sieht viele verschiedene Zugänge zum kirchlichen Engagement. „Es wächst dort, wo Menschen ernst genommen werden, sich mit ihren Anliegen einbringen können und dabei gut unterstützt werden.“ Dies sei auch ein wichtiger Aspekt, wenn im Bistum Trier von einer missionarisch-diakonischen Kirchenentwicklung gesprochen werde und die Orte von Kirche stark gemacht würden. Er erwarte zudem, dass die Schnittmengen zwischen kirchlichem und nicht-kirchlichem Ehrenamt in Zukunft im Sinne der Sozialraumorientierung eher größer würden. So bringe sich Kirche erkennbar in die Gesellschaft ein, „nicht als ein bisschen ‚fromme Soße‘, sondern mit dem Selbstbewusstsein eines taufmotivierten Christseins.“ Dies gelte auch für die kirchlichen Räte auf den unterschiedlichen Ebenen, in denen das synodale Prinzip sehr konkret erfahrbar werde. Zudem könnten sie wichtige Knotenpunkte der Vernetzung in den zukünftigen Pastoralen Räumen sein.

„Das Bistum Trier stellt sich den Herausforderungen der Zeit so mutig wie vielleicht kein anderes Bistum in Deutschland.“ Jetzt komme es darauf an, diesen Weg zu gehen und die synodalen Ergebnisse nach und nach umzusetzen. „Denn nur so kann der Geist der Synode an den vielen Orten von Kirche motivierend und inspirierend erfahrbar, erlebbar und greifbar werden.“

Der Arbeitsbereich Ehrenamtsentwicklung wurde 2012 eingerichtet, nachdem die Bistumsleitung eine Haltungsänderung im Blick auf das Ehrenamt Bistum beschlossen hatte. Im Blickpunkt steht die Person mit ihren Begabungen und Kompetenzen und nicht in erster Linie die Funktion, für die jemand gesucht wird. Ehrenamtliches Engagement soll eine Chance sein, die eigenen Kompetenzen zu entdecken, zu entwickeln und einzubringen. ga

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