Erste virtuelle Vertreterversammlung Eine Dividende gibt es bei der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel diesmal nicht

Kreis Ahrweiler · Zum ersten Mal in der Geschichte der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel hielt diese eine virtuelle Vertreterversammlung ab. Die 786 Vertreter der Genossenschaftsbank stimmten über ein Onlineportal ab.

 Treffen im Netz statt in einer Halle: Mit einer virtuellen Vertreterversammlung beschritt die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel neue Wege.

Treffen im Netz statt in einer Halle: Mit einer virtuellen Vertreterversammlung beschritt die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel neue Wege.

Foto: Martin Gausmann

Starker Anstieg der Bilanzsumme, zahlreiche neue Kunden, hoher Zuwachs in den Kundenanlagen, ein florierenden Kreditgeschäft: Die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel hat nicht nur für das vergangene Jahr eine solide Bilanz vorgelegt, sondern hat ihre erste digitale Vertreterversammlung erfolgreich abgeschlossen.

Zwischen dem 3. und 9. Juni waren die 786 Vertreter der Genossenschaftsbank aufgerufen, sich das Geschäftsergebnis 2019 online anzuschauen, den Vorstand und den Aufsichtsrat zu entlasten und ihre Stimme bei den Wahlen und Beschlussfassungen abzugeben. Ihr Mitbestimmungsrecht nahmen 51,5 Prozent der Vertreter wahr und gaben ihre Stimme über ein Onlineportal ab. Besonders bemerkenswert: Erstmals verzichteten die Anteilseigner auf die Auszahlung einer Dividende.

Experiment und Novum

Für alle war es ein Experiment – das schlussendlich jedoch glückte und in die Annalen des Genossenschaftsbankhauses eingehen dürfte: Schließlich war eine digitalen Vertreterversammlung ein Novum. Vorstandsvorsitzender Sascha Monschauer stellte dort den Geschäftsverlauf vor.

2019 konnte die Volksbank demnach 2743 neue Mitglieder und 4234 neue Kunden gewinnen. Die Bilanzsumme stieg – auch bedingt durch die Fusion mit der Volksbank Koblenz Mittelrhein – um fünf Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen wuchsen um 6,3 Prozent auf über 2,8 Milliarden Euro. Die Forderungen an Kunden steigerten sich um 4,3 Prozent zum Vorjahr auf 2,4 Milliarden Euro. Insgesamt betreute die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel ein Kundenvolumen von 7,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Aus dieser Position heraus sehen wir uns gewappnet für kommende Herausforderungen“, so Monschauer.

Folgen der Corona-Krise sind noch nicht abschätzbar

Das gelte insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Krise, deren langfristige Folgen aktuell noch niemand abschätzen könne. „Wir werden unsere Stärke trotz der Herausforderungen erhalten, indem wir unserem Beratungsauftrag konsequent nachgehen und unsere Aufgabe als zuverlässiger Kreditgeber der Region intensiv wahrnehmen“, so der Bankchef.

Wegen der Corona-Krise und der damit verbundenen Folgewirkungen, hatte die Bank ihren Vertretern vorgeschlagen, auf die Ausschüttung einer Dividende an die Mitglieder für 2019 zu verzichten. Grund dafür ist ein allerdings faktisches Verbot durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Sie forderte die Banken auf, im Rahmen der Corona-Krise Maßnahmen zur Stabilitätssicherung zu ergreifen und hatte den Verzicht auf die Ausschüttung empfohlen.

Aufsichtsrat und Beiräte gewählt

„Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen. Wir haben in der Vergangenheit immer eine angemessene Dividende an unsere Mitglieder gezahlt und sie damit an unserem wirtschaftlichen Erfolg teilhaben lassen“, betonte Monschauer. Die gewählten Vertreter der Genossenschaftsbank sahen jedoch die Notwendigkeit und stimmten dem Vorschlag des Vorstandes mit großer Mehrheit zu.

Im Rahmen der Vertreterversammlung wurden Gerhard Bermel, Franz-Josef Jax, Lothar Rosenbaum und Ludwig Schuth erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Darüber hinaus stimmten die Vertreter über die zur Wahl stehenden Regionalbeiräte ab. Neu in den Regionalbeirat Ahr/Brohltal gewählt wurden Adelgunde Kontakis sowie Michaela Sebastian. Sie ersetzen Edmund Hommen und Thomas Nelles, die aus Altergründen nicht mehr gewählt werden durften. Erneut in den Beirat gewählt wurden Hans-Lambert Lohmer und Martin Warlich. Hans-Josef Monreal verzichtete auf eine Wiederwahl.

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