Kinder nach der Katastrophe Eine neue Normalität

Ahrweiler · Über den neu gestalteten Spielplatz in der Schillerstraße in Ahrweiler freuen sich die Kinder aus dem Quartier. Was sie seit der Flut vermissen? Da fällt vielen auf die Schnelle gar nicht viel ein, denn nicht nur den neuen Spielplatz, auch Ersatzkitaplätze, neue Wohnungen und die Schäden in der Stadt haben viele der befragten Kinder erstaunlich gut akzeptiert.

 Tief versunken ins Spiel ist der zweijährige Karl Meyer – den nach der Flut wiedereröffneten Schillerspielplatz findet er klasse.

Tief versunken ins Spiel ist der zweijährige Karl Meyer – den nach der Flut wiedereröffneten Schillerspielplatz findet er klasse.

Foto: Martin Gausmann

Karl Meyer beispielsweise ist zweieinhalb Jahre alt und für ihn zählt aktuell nur der Kipplaster im Sandkasten. Die Innovation auf dem Schillerspielplatz mit überdachten Spielboxen, gefüllt mit Baggern, Schaufeln und Förmchen, die allen Besuchern und Kindern frei zur Verfügung stehen, jedenfalls findet er klasse. Sehr gesprächig ist der kleine Knirps nicht, da ja auch der Kipplaster auf eine neue Fuhre Sand wartet. Auf die Frage, was er in den letzten Wochen vermisst habe, sagt er aber doch ganz klar: „Mein Haus. Es ist dreckig und kaputt.“ Der Vater, Thomas Meyer, springt zur Erklärung bei: Die ganze Familie vermisse die alte Wohnsituation in der Plätzerstraße in Ahrweiler sehr. Nicht nur das Haus, sondern auch die Nachbarschaft mit den vielen Kindern zwischen zwei und acht Jahren, die sich zum Spielen auf der Straße getroffen hätten. Immerhin: Nun wohnen sie keine 50 Meter vom neuen Schillerspielplatz und auch hier hat sich bereits eine neue Gemeinschaft aus Eltern und Kindern gefunden. Eine weitere Konstante in Karls Leben: Die Kitagruppe wurde nicht zerschlagen, und musste lediglich vom zerstörten Laurentiuskindergarten auf Ersatzflächen im Kloster Calvarienberg ausweichen.