Bahnhaltepunkt Ahrweiler Markt Ende der Kletterpartie in Sicht

KREIS AHRWEILER · Seit Einführung der neuen Züge auf der Ahrtalstrecke im vergangenen Sommer reißt die Kritik an den Einstiegshöhen nicht ab. Spitzenreiter ist der Bahnhaltepunkt Ahrweiler Markt, an dem die Fahrgäste zwischen 45 und 47 Zentimeter bis zum Trittbrett des "Coradia-Lint" überwinden müssen.

 Kletterpartie am Bahnhaltepunkt Ahrweiler Markt. Der Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Trittbrett beträgt je nach Standort des Zuges 45 bis 47 Zentimeter.

Kletterpartie am Bahnhaltepunkt Ahrweiler Markt. Der Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Trittbrett beträgt je nach Standort des Zuges 45 bis 47 Zentimeter.

Foto: Günther Schmitt

Für Menschen, die nicht gerade Gardemaß haben, eine Kletterpartie.

Das wurde jetzt nach etlichen Beschwerden auch im von Roger Lewentz geführten Mainzer Infrastrukturministerium erkannt. Landtagsabgeordnete und Landrat Jürgen Pföhler hatten von Lewentz gefordert, die Missstände abzustellen. In einem Brief von Lewentz, der an die Abgeordneten Petra Elsner und Marcel Hürter ging, kündigt Lewentz nun eine "provisorische Bahnsteigaufhöhung" an. Diese werde aktuell zwischen dem Zweckverband Schienennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord, der DB Station & Service AG sowie der DB Regio AG diskutiert.

Minister Lewentz informiert in dem Schreiben auch über die Möglichkeit, dass die bestehende Rahmenvereinbarung zwischen Bahn und Land zur Modernisierung von Bahnsteigen um den Haltepunkt Ahrweiler Markt ergänzt werden könnte. Bislang waren in dieser bis Ende 2019 gültigen Rahmenvereinbarung keine Maßnahmen mehr an der Ahrstrecke vorgesehen.

Der Staatsminister teilte den Abgeordneten aber auch mit, dass für Baumaßnahmen, die nicht in der Rahmenvereinbarung enthalten sind, "derzeit noch keine Perspektive für eine Förderung aufgezeigt werden kann".

Letzteres bringt den Verein "Freunde der Ahrtalbahn" um Wolfgang Groß auf den Plan. Groß: "Das würde bedeuten, dass andere dringende Maßnahmen nicht realisiert werden können: Rech und Bad Bodendorf, aber auch Heimersheim, Walporzheim, Altenahr und Dernau." Auch an diesen Stationen bestehe dringender Handlungsbedarf. Groß: "Wir raten den betroffenen Gemeinden, diese Bahnanlagen jetzt ebenfalls beim Land für einen Umbau anmelden. Voraussetzung ist allerdings die Bereitstellung von Eigenmitteln der Kommunen." Dies habe die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zum Beispiel beim Umbau der Bahnsteige am Haupthaltepunkt Ahrweiler erfolgreich so praktiziert.

Die Kernforderung hatte Groß bereits bei einem Bahn-Forum im Rathaus der Kreisstadt formuliert: "Es müssen alle Chancen genutzt werden, alle noch nicht modernisierten Bahnsteige an der Ahr so rasch wie möglich im Interesse aller Bahnkunden barrierefrei auszubauen."

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