Dernauer Bahnhof wird Gastronomie Eröffnung ist für 2014 geplant - Stellwerk bleibt im Erdgeschoss

DERNAU · Der Dernauer Bahnhof erwacht aus seinem Dornröschenschlaf. Initiatorin der Aufweckaktion ist Kirsten Scholz, Künstlerin aus dem Weindorf, in deren Besitz das Ensemble aus vier Bauteilen mit Rampen und Umgebung mittlerweile ist.

 Eingerüstet ist zurzeit der Dernauer Bahnhof.

Eingerüstet ist zurzeit der Dernauer Bahnhof.

Foto: Martin Gausmann

Mit Gastronomie im Parterre und zwei Ferienwohnungen in den beiden Stockwerken darüber will die neue Besitzerin das Areal gründlich aus seinem Ruhe- und Schmuddel-Zustand befreien. Dauerpächter in einem Teil des Erdgeschosses bleibt die Bahn mit ihrem Stellwerk.

Mit Bauzaun, Erd- und Bretterhaufen sieht es ringsum heftig nach Arbeit aus. Zumal die Gemeinde zwischen Bahnhof und Tankstelle gerade einen Parkplatz für Bahnreisende baut und auf der anderen Seite des Bahnhofs ein Lagergebäude für die künftige Gastronomie entsteht, in das die bestehende Bushaltestelle integriert werden soll.

Wer sich ein Bild von dem gesamten Vorhaben machen möchte, findet Zeichnungen im Internet unter "Station Dernau". Während Kirsten Scholz bei der Gestaltung des Innenraums freie Hand hat, spricht bei der Fassadengestaltung der Denkmalschutz ein Wort mit. Denn der Bahnhof wurde, wie die meisten Bahnhöfe an der Ahrstrecke, kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert gebaut und trägt mit Natursteinmauerwerk im Erdgeschoss sowie Fachwerk in den Obergeschossen typische Merkmale seiner Zeit.

Für die Holzteile von den Fenstern bis zu den Gesimsen kommt die Sanierung schon fast zu spät. Das meiste Holz muss ausgetauscht werden. Die schön behauenen Steine des Sockels werden gereinigt, das Fachwerkgebälk wird anthrazitfarben gestrichen und die Gefache erhalten ein gebrochenes Weiß.

Die Investorin plant Innen- und Außengastronomie. Großzügige Terrassen sollen den Gästen bei schönem Wetter Plätze im Freien bieten. Wenn das Geld reicht, wird ein Teil der Terrasse mit Glas überdacht. Während für die untere Ferienwohnung eine Dachterrasse nicht genehmigt wurde, erhält die Dachgeschosswohnung einen Balkon.

Scholz will das Haus im Sommer 2014 eröffnen und ganzjährig selbst betreiben. Auf der Speisekarte plant sie regionale Gerichte, Salate sowie mediterrane und leichten Speisen, damit Radler und Wanderer gut bedient werden können. Außerdem denkt sie an Weinverkauf für Bahn-Touristen, an Weinproben, Veranstaltungen, Kunstausstellungen.

Im Hupen vom benachbarten unbeschrankten Bahnübergang sieht sie kein Problem, da nachts keine Züge verkehren. Die Neue im Kreis der Gastronomen fürchtet auch nicht, von Kollegen ängstlich als Konkurrenz beäugt zu werden. "Je mehr schöne Lokale am Ort sind, desto mehr Leute kommen nach Dernau", ist ihr Standpunkt.

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