Ahrweiler Familienhebammen sollen junge Eltern in der Schwangerschaft begleiten

AHRWEILER · Der Kreis Ahrweiler will Eltern frühzeitig bei der Erziehung und Gesundheitsförderung ihrer Kinder begleiten und unterstützen. Zu den bestehenden Angeboten dieser "Frühen Hilfen" kommt jetzt ein neues: Familienhebammen. Junge Eltern können diese während der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Neugeborenen kostenlos in Anspruch nehmen.

Das neue Angebot ist nach den Worten von Landrat Jürgen Pföhler "ein wichtiger Baustein in unserer Konzeption eines familienfreundlichen Kreises".

Das Angebot der Familienhebammen besteht zusätzlich zu den Leistungen der Hebammen, die von den Krankenkassen finanziert werden. Die Koordinatorenstelle ist bei der Geschäftsstelle Ahrweiler des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr angesiedelt. Das hat der Jugendhilfeausschuss (JHA) festgelegt.

"Der Caritasverband", so Pföhler, "ist der geeignete Träger, weil er über hohes Fachwissen verfügt und langjährige Erfahrungen in der Schwangerenberatung sowie in familienunterstützenden Angeboten besitzt." Zum Hintergrund: Der Kreis setzt gemeinsam mit Trägern der freien Jugendhilfe, Kindertagesstätten und zunehmend Grundschulen auf "Frühe Hilfen".

In den Kommunen laufen mehrere Projekte mit dem Ziel, Familien zu stärken. Der JHA hat jüngst die Weichen gestellt: Alle familien- und jugendhilfepolitischen Bemühungen im AW-Kreis müssten darauf gerichtet werden, "Kindergesundheit und Kinderschutz im öffentlichen Bewusstsein stetig zu verankern".

In der Ausgestaltung sollen weiterhin verstärkt "niedrigschwellige Zugänge" geschaffen werden. Unter dem Titel "Familien in Bewegung" wurde ein Gesamtkonzept entwickelt, das alle bisherigen und künftigen Vorhaben der Frühen Hilfen bündelt. In diesem Rahmen bildet der Einsatz von Familienhebammen einen künftigen Schwerpunkt.

Junge Eltern werden bei der Neugestaltung des Alltags mit dem Kind unterstützt, sie erhalten Informationen, wenn weitere Unterstützungen sinnvoll werden. Für die teilnehmenden Hebammen bietet das Land Rheinland-Pfalz ab Herbst eine Fortbildung an.

Caritas-Geschäftsführer Richard Stahl und Koordinatorin Annemarie Hoffmann arbeiten mit dem Kreis-Jugendamt - Leiterin Siglinde Hornbach-Beckers und Holger Lind - an der Konzeption und Umsetzung. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Initiative bei jungen Eltern auf Resonanz stößt.

Ermöglicht wird das Angebot durch Bundesfördermittel zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes. Diese stehen zunächst befristet bis 2015 zur Verfügung. Anschließend will der Bund einen Fonds zur Sicherstellung der Frühen Netzwerke und der psychosozialen Unterstützung von Familien dauerhaft einrichten. Die Gelder der Bundesinitiative werden vom Land an die Jugendhilfeträger weitergeleitet.

Kontakt: Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e. V., Geschäftsstelle Ahrweiler, Bahnhofstraße 5, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rufnummer 02641/759860, E-Mail an hoffmann-a@caritas-ahrweiler.de.

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