Übernahme des Wasserwerks FDP sieht Entwicklung der Stadt mit Sorge

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Kritisch betrachtet die FDP in der Kreisstadt die Entscheidung des Rates, das bisher von der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) betriebene Wasserwerk in eigener Regie zu übernehmen.

Die Liberalen wundern sich auch darüber, dass damit der Wasserpreis deutlich steigt - nämlich um fast 30 Prozent. "Die von der Verwaltung als Begründung angeführten Synergieeffekte sollten doch eigentlich dazu führen, die Wasserpreise stabil zu halten und nicht dazu, dass sie steigen", so FDP-Vorstandsmitglied Ralf Kössendrup. "Meiner Erfahrung nach führen Synergieeffekte eigentlich in die umgekehrte Richtung", fügte der Liberale an.

Der bisherige privatwirtschaftliche Betreiber EVM habe jahrzehntelang gute Arbeit geleistet, von der die Bürger in Form von niedrigen Wasserpreisen profitiert hätten, so die FDP. In der Tat waren bis dato die Wasserpreise nirgends so günstig wie in der Kreisstadt. Als Konsequenz sei nun zu befürchten, dass mit Einsatz von öffentlichen Mitteln Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft, nämlich bei der EVM, verloren gingen.

Kössendrup: "Und dafür sollen die Bürger der Stadt zukünftig auch noch 30 Prozent mehr für ihr Wasser zahlen." Auch die Gefahr einer Verunreinigung des Trinkwassers durch Bakterien könne aus Sicht der Liberalen kein Argument für eine Übernahme durch die öffentliche Hand sein. "Wenn künftig die Stadt mit eigenen Beschäftigten für den Betrieb der Wasserversorgung zuständig ist, bedeutet das doch nicht automatisch, dass man solche Risiken besser im Griff hat", so die FDP.

Die Sicherung der Trinkwasserqualität und ein eventuell notwendiges Krisenmanagement beim Auftreten von Problemen hänge in erster Linie von der Professionalität des Betreibers ab "und nicht davon, ob dieser einen privatwirtschaftlichen oder öffentlichen Hintergrund hat", sagte FDP-Ratsherr Hellmut Meinhof.

Besorgt zeigen sich die Liberalen über die Entwicklung, dass die Stadt in zunehmend mehr Bereichen unternehmerische Risiken übernehme, die genauso von privatwirtschaftlichen Unternehmen betrieben werden könnten. Der Aufbau von zusätzlichen Personalressourcen und Infrastruktur führe zu einer weiteren Verschuldung. Und wenn die Rechnung nicht aufgehe, stehe "der Steuerzahler dafür gerade".

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