Metallbau-Innung im Kreis Ahrweiler Gesellen als „Markenbotschafter für das Handwerk“

Kreis Ahrweiler · Junge Metallbauer sind als Botschafter der dualen Ausbildung bezeichnet worden. Dies unterstrich Staatssekretärin Daniela Schmitt bei einem Besuch in Dernau. Außerdem soll der Meisterbrief mehr Wertschätzung erfahren.

 Ausbildung ist Trumpf: Ein junger Mann demonstriert in einem Berufsbildungszentrum das autogene Schweißen.

Ausbildung ist Trumpf: Ein junger Mann demonstriert in einem Berufsbildungszentrum das autogene Schweißen.

Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert

13 neue Gesellen hat die Metall-Innung im Kreis Ahrweiler. 13 junge Leute, die die Mainzer Wirtschafts-Staatssekretärin Daniela Schmitt gerne als „Markenbotschafter für das Handwerk“ sehen möchte. Das sagte die Landespolitikerin bei der Lossprechungsfeier der Innung um Obermeister Alfons Wolber in Dernau.

Schmitt, die im Wirtschaftsministerium für Handwerk und Tourismus zuständig ist, unterstrich die Bedeutung der Prüfungsabsolventen, „weil sie die Fachkräfte sind, die wir so dringend brauchen“. Die FDP-Politikerin rührte die Werbetrommel für das Handwerk, denn dieses habe Zukunft und werde wieder wertgeschätzt.

Klar machte die Staatssekretärin aber auch, das die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ein besonderes Anliegen der Landesregierung sei. „Beides ist wichtig für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz“, sagte Schmitt. Für die Attraktivität der dualen Ausbildung zu werben, sei eine Daueraufgabe der Wirtschaftspolitik.

 Die neuen Gesellen mit den Verantwortlichen der Metall-Innung und Staatssekretärin Daniela Schmitt.

Die neuen Gesellen mit den Verantwortlichen der Metall-Innung und Staatssekretärin Daniela Schmitt.

Foto: Martin Gausmann

Daniela Schmitt: „Werden Sie Ausbildungsbotschafter“

Die Lossprechungsfeier der neuen Gesellen sei ein Meilenstein für das Metallhandwerk im Land, weil es neue leistungsfähige und motivierte Fachkräfte hinzugewonnen habe und zeige „wie interessant, innovativ und attraktiv das Handwerk ist“. Die Absolventen bat Daniela Schmitt: „Werden Sie Ausbildungsbotschafter. Machen Sie mit bei der gemeinsamen Initiative von Kammern und Ministerium, gehen Sie in die Schulen und erzählen Sie von ihrem Beruf. Denn wer von seinem Beruf begeistert ist, kann leicht andere dafür begeistern.“ Auch weil eine Ausbildung gerade in modernen Handwerksbetrieben Zukunft habe, Wege ebne und Perspektiven öffne, im Inland wie im Ausland.

Ein Appell, den auch Vize-Kreishandwerksmeister Thomas Nelles an die jungen Leute richtete, denn angesichts des ungebrochenen und sich weiter verschärfenden Fachkräftemangels gelte es, junge Menschen zu motivieren, Praktika in den Betrieben zu absolvieren. „Handwerk macht stolz, zufrieden und gut gelaunt“, fand Nelles.

Außerdem sagte er an die Metallbauer adressiert: „Um unser duales Ausbildungssystem werden wir weltweit beneidet.“ Dass vor allem der Meisterbrief wieder Wertschätzung erfährt, begrüßte Staatssekretärin Schmitt: „Hier hat die Bundesregierung Fehler der Vergangenheit zurückgenommen und die Meisterpflicht für einen Teil der Gewerke wieder eingeführt.“ Der Meisterbrief sichere gut ausgebildete Fachkräfte und sei ein Garant für eine hochwertige Nachwuchsausbildung.

Bonus von bis zu 2500 Euro, wer sich selbstständig macht

Doch bis zum Meister ist für die neuen Gesellen noch ein weiter Weg. Daher appellierte Gundi Kontakis, Leiterin der Berufsbildenden Schulen des Kreises Ahrweiler, an die erfolgreichen Absolventen der dreieinhalbjährigen Ausbildung: „Nutzen Sie jede Möglichkeit zur Fort- und Weiterbildung. Viele Wege stehen ihnen offen, bis zum Meister und mehr.“

Um die Bedeutung des Meisterbriefes und die Gleichwertigkeit mit der akademischen Ausbildung zu unterstreichen, hat das Land laut Staatssekretärin Schmitt den Ausbildungsbonus I und II geschaffen. Bonus I in Höhe von 2000 Euro kann beantragt werden, wenn die Meisterschule abgeschlossen ist. Bonus II in Höhe von 2500 Euro wird demjenigen ausgezahlt, der sich binnen zehn Jahren selbstständig macht.

Ins Herz geschlossen hatte Obermeister Alfons Wolber den neuen Jahrgang: „Ihr habt euch bei der praktischen Prüfung gegenseitig geholfen, wenn eine Hand fehlte. Ihr habt Teamfähigkeit gezeigt, die auch für die Arbeit in euren Betrieben wichtig ist.“

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