Bilanz nach Unwetter auf der Grafschaft 120 Grafschafter Haushalte sind stark betroffen

GRAFSCHAFT · Der Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem spricht nach dem Unwetter von Anfang Juni von einem Millionenschaden. Aber die Spendenbereitschaft in der Gemeinde ist weiter groß.

Grafschaft-Bürgermeister Achim Juchem hat eine erschreckende Bilanz gezogen. Danach hat das Unwetter vom 4. Juni in der Gemeinde eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Mehr als 120 Haushalte sind stark betroffen, einzelne Familien stehen vor dem Nichts und fürchten um ihre Existenz. Juchem: „Täglich treffen weitere Schadensmeldungen von Betroffenen ein. Auch die Schäden im öffentlichen Bereich werden nach und nach offensichtlich. Beziffern können wir das ganze Ausmaß noch nicht abschließend. Es geht aber deutlich in die Millionen, so viel ist klar.“

Nachdem die ersten Aufräumarbeiten erfolgten, werde nun das dramatische Ausmaß der Starkregenschäden in Nierendorf, Birresdorf, Leimersdorf, Niederich, Oeverich, Ringen, Eckendorf und Gelsdorf deutlich. „Viele Menschen dort haben harte finanzielle Verluste erlitten und können wohl teilweise nicht auf die Regulierung durch ihre Versicherungen hoffen“, berichtete Juchem. Allerdings hatte der Rat ein Soforthilfeprogramm aufgelegt.

Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung waren inzwischen unterwegs, um die Geldbeträge auszuzahlen. Wer nicht angetroffen wurde, hat die Möglichkeit, sich mit der Gemeindeverwaltung unter 0 26 41/80 07 44 oder per E-Mail an andreas.schneider@gemeinde-grafschaft.de in Verbindung zu setzen. Die Gemeindegremien entscheiden in Kürze über die Vergabe der Gelder, die derzeit auf den Spendenkonten eingehen.

Hierfür sei erforderlich, dass die Betroffenen den erlittenen Hausratschaden auf den bereits verteilten Antragsvordrucken melden, so Juchem. Diese stehen auch auf der Homepage der Gemeinde zur Verfügung und sind im Bürgerbüro erhältlich. Juchem betonte, dass bei Hausratschäden Betroffene ohne Elementarschadenversicherung berücksichtigt werden.

Die Wassermassen hatten in der Grafschaft neben Häusern, Grundstücken und Autos auch zahlreiche Straßen, Wege und Brücken in Mitleidenschaft genommen oder gänzlich zerstört. Auch diese Schäden sollen laut Bürgermeister Juchem so schnell wie möglich behoben werden. Neben der Schadensbekämpfung werde auch die Errichtung weiterer Schutzmaßnahmen in nächster Zeit höchste Priorität bei den Gemeindegremien haben.

Wie berichtet, hat die Gemeinde für die Betroffenen Spendenkonten eingerichtet. Stand gestern: 192 008,22 Euro. Spenden können unter dem Stichwort „Hochwasser“ auf folgende Gemeindekonten eingezahlt werden: Raiffeisenbank Grafschaft-Wachtberg eG IBAN: DE43 5776 2265 1000 100028, BIC: GENODED1GRO oder Kreissparkasse Ahrweiler IBAN: DE38 5775 1310 0000 2573 86, BIC: MALADE51AHR.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort