Irritationen um Container-Schule Altenahr entschuldigt sich bei der Grafschaft

Grafschaft · Unangekündigtes Container-Projekt: Die Verbandsgemeinde bedauert die fehlende Kommunikation vor dem geplanten Umzug der Grundschule Altenahr nach Gelsdorf. Ein persönliches Gespräch mit dem Bürgermeister glättet die Wogen.

 Nach der Flutkatastrophe stellt die Verbandsgemeinde Altenahr Grundschul-Container in Gelsdorf auf. Infolge unzureichender Absprachen sorgt das Projekt für Irritationen in der Grafschaft.

Nach der Flutkatastrophe stellt die Verbandsgemeinde Altenahr Grundschul-Container in Gelsdorf auf. Infolge unzureichender Absprachen sorgt das Projekt für Irritationen in der Grafschaft.

Foto: Martin Gausmann

Dass plötzlich in direkter Nachbarschaft der Gelsdorfer Mehrzweckhalle große Erdarbeiten stattfanden, über deren Hintergrund auch die Gemeindeverwaltung nichts wusste, hatte doch einige Fragen aufgeworfen. Dies erst recht, als bekannt wurde, dass die Verbandsgemeinde (VG) Altenahr hinter den Arbeiten stand, um dort eine weitere Containerschule zu errichten (der GA berichtete). Mittlerweile hat sich die VG Altenahr bei den Kollegen der Grafschaft im persönlichen Gespräch mit deren Bürgermeister Achim Juchem entschuldigt. „Wir bedauern zutiefst, dass es bei diesem Projekt durch die fehlende Kommunikation mit der Gemeinde Grafschaft zu den Irritationen und Diskussionen gekommen ist“, so die Mittelahr-Kommune in einer Pressemitteilung. Man sprach von einem „Versäumnis, das nicht hätte passieren dürfen“. In besagtem Gespräch habe man auch noch einmal die Dankbarkeit für die bisherige Unterstützung durch die Gemeinde Grafschaft ausgedrückt.

Sowohl die VG Altenahr als auch der Grafschafter Bürgermeister Juchem klärten nun über das Vorhaben auf. Juchem tat dies gegenüber dem Gemeinderat. Demnach verschlingt nicht nur der Gebäudeschaden an der Grundschule Altenahr rund 2,4 Millionen Euro, das Gebäude setzt sich auch zunehmend und bekommt Risse. Ein Wiederaufbau wird immer fraglicher, ein Neubau, möglicherweise zusammen mit der Grundschule Dernau, ist in der Diskussion. Aktuell gehe man für die Grundschule Altenahr in Gelsdorf von einem Gast-Status für drei Jahre aus. Muss neu gebaut werden, kann dies noch wesentlich länger werden.

Neben Klassenräumen soll auch eine Turnhalle errichtet werden

Der unmittelbar nach der Flut mit Containern belegte Bolzplatz in Gelsdorf ist für Grund- und Realschule nicht ausreichend. Daher pachtete die VG das Grundstück nahe der Mehrzweckhalle an. Die Grundschule soll nun dorthin umziehen, dafür wächst der Bereich auf dem Bolzplatz noch vor den Sommerferien um Fachräume für Physik und Chemie für die Realschule. An der Altenahrer Straße werden derzeit die Container aufgestellt. Neben den Klassenräumen wird hier auch eine temporäre, kleine Turnhalle errichtet. Ein Teil der Fläche wird Spielfläche und nicht versiegelt. Der aufgeschüttete Mutterboden wird mit bienenfreundlichen Pflanzen begrünt.

Auch für Regenrückhalt ist gesorgt. Das Konzept sieht vor, dass anfallende Wassermassen in einem Regenrückhaltebecken zwischengespeichert und gedrosselt an den bestehenden Regenwasserkanal abgegeben werden. Die Bemessung des Speichervolumens ist für ein 100-jähriges Regenereignis bemessen. Wenn es wieder eine Grundschule in Altenahr gibt, wird die Fläche der Containerschule in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

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