Flohmarkt in Esch Bewohner verkaufen allerlei Aussortiertes

ESCH · Ein ganzes Dorf als Flohmarkt - das ist eine wahre Fundgrube von Schnäppchen und Kuriositäten aller Art. Zum dritten Mal haben am Samstag die Einwohner von Esch ihre überzähligen Habseligkeiten auf die Straße geräumt und boten sie für kleines Geld meistbietend feil.

 Kaffeekannen, Bücher und Vasen gab es beim Flohmarkt zu kaufen.

Kaffeekannen, Bücher und Vasen gab es beim Flohmarkt zu kaufen.

Foto: Martin Gausmann

Mehr als 30 Familien hatten ihre Speicher und Keller ausgeräumt und vor der Tür einen Flohmarktstand, zum Teil mit Verpflegung, aufgebaut. Und alle lobten die Idee, die Alfons und Elke Wolber hatten und mit einigen Freunden nun schon zum dritten Mal umgesetzt hatten.

Raritätensammler und Schnäppchenjäger hatten jede Menge Kisten zu durchstöbern und seltsame Objekte zu begutachten, denn die Escher hatten ein umfangreiches Angebot an Schätzchen aus der Versenkung geholt. Zwischen Kunst und Kitsch gab es vielerlei Nützliches und Dekoratives.

Ob Hausrat, Kleidung, Spielzeug, Hobbyartikel oder Gartenzubehör - in Esch war für jeden Geldbeutel und für jeden Geschmack etwas dabei. Elke Tietz und ihre Familie hatten großformatige Bilder und Unmengen von Dekorationsartikeln auf der Bierzeltgarnitur vor dem Metallzaun des Hauses aufgebaut, Schwägerin Britta Wicharz aus Bonn wollte sich das Spektakel auch nicht entgehen lassen und steuerte einige Objekte bei.

Großes Interesse gab es an einem Fahrrad, das aber einen Plattfuß am Hinterreifen aufwies. "Ihr flickt schnell den Platten, und ich hole das Geld", war man sich mit einem Interessenten aus Rech schnell handelseinig, denn der wollte mit dem Drahtesel gleich nach Hause fahren.

"Der letzte Pflaumenkuchen vor der Autobahn." So warb Detlef Domschat für seine Auslage und besonders für die Kaffee- und Kuchentafel in seiner Einfahrt. Auch das selbst gemachte Gyros wartete auf hungrige Abnehmer. Fahrzeuge fuhren an diesem Tag mehr als genug durch den Grafschafter Ort, weil die Autobahn teilweise gesperrt war und eine Umleitung durch die Schönbergstraße führte.

Doch anhalten und stöbern wollten nur wenige der Durchreisenden, so dass auch Domschat über ein "sehr schleppendes Geschäft" stöhnte. Aber wirklich wichtig war das Geldverdienen für ihn ohnehin nicht, hier ging es mehr um den Spaß an der Sache.

Dafür sorgten auch die "Nachwuchskünstler" Ronan Alejandro Narin Nowoczyn und Linus Benzinger, die mit betagten Gitarren, die eigentlich zum Verkauf standen, ein spontanes Livekonzert gaben. Beinahe wäre auch einer der beiden schwarzen Reitsattel für Islandpferde verkauft worden, doch der angesprochene Besitzer einer großen Deutschen Dogge winkte lachend ab: "Die Sättel sind zu klein, da ist der Hund schon rausgewachsen." Auch die Videospiele des Juniors und die historische Köhler-Nähmaschine lagen wie Blei in der Auslage.

Alles in allem freuten sich die gut gelaunten Standbetreiber am Ende weniger über ein überquellendes Portemonnaie als mehr über einen gelungenen Tag im Kreise der Familie und der Freunde mit viel willkommenem Besuch von fremden Schnäppchenjägern.

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