Bunker in Marienthal Bundesanstalt spricht von Missverständnis

GRAFSCHAFT · Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) rudert zurück. An einer Wiederaufnahme des Regierungsbunkerbetriebes in Marienthal sei nicht gedacht. Die in einem Schreiben an den Verein "Frankensiedlung Nithrindorp" gewählte Formulierung sei "missverständlich".

 Eine riesige Gitterwand trennt die Dokumentationsstätte vom weiteren, völlig entkernten, insgesamt 17 Kilometer langen Tunnelsystem.

Eine riesige Gitterwand trennt die Dokumentationsstätte vom weiteren, völlig entkernten, insgesamt 17 Kilometer langen Tunnelsystem.

Foto: Gausmann

Der Verein hatte beim Bund angefragt, ob er das vor dem Haupteingang des früheren Regierungsbunkers gelegene Ackerareal kaufen könne, um dort ein Freilichtmuseum mit einer fränkischen Siedlung zu errichten. Die für die Liegenschaften des Bundes zuständige BIMA hatte darauf hin in einem dem GA vorliegenden Schreiben erklärt, ein Verkauf komme nicht infrage, da die "Wiederaufnahme eines möglichen Betriebes" dem entgegenstehe.

Auch müssten Rettungswege am Bunker freigehalten werden. Die Flächen seien "daher zwingend notwendig und unverkäuflich". Mitte Januar hätten sich eine Reihe technischer Fragen hinsichtlich der Bauwerke des angrenzenden ehemaligen Regierungsbunkers ergeben. Aus bauordnungsrechtlichen Gesichtspunkten könne das Areal nicht veräußert werden.

Zur Formulierung "Wiederaufnahme eines möglichen Betriebs" erklärte die BIMA: "Damit war nicht die Reaktivierung des ehemaligen Regierungsbunkers gemeint. Der Rückbau des Bunkers wurde so geplant und ausgeführt, dass die Tunnelröhren zwar vollkommen entkernt, aber in der Struktur erhalten wurden.

In diesem Zusammenhang wurde aus wirtschaftlichen Gründen optional eine untergeordnete zivil-gewerbliche Nutzung von Teilbereichen der ansonsten brach liegenden Tunnelröhren in Erwägung gezogen." Bedauerlicherweise habe man sich einer missverständlichen Wortwahl bedient.

Die Absage an den Verein sei hinsichtlich des Grundstücks an der Marienthaler Klosterstraße endgültig, da sich dort der Zugang zum Stollen befindet, der als zweiter Rettungsweg für die "Dokumentationsstätte Regierungsbunker" diene. Die Freifläche sei als Aufstellplatz der Feuerwehr freizuhalten.

Allerdings liegt dieser "Notausgang" einige Kilometer von der Dokumentationsstätte in Ahrweiler entfernt. Im Bunker selbst ist der Durchgang von Ahrweiler in Richtung Marienthal, also zu dem Gelände, auf dem die Frankensiedlung entstehen sollte, durch ein riesiges - unüberwindbares - Stahlgitter versperrt.

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