Ilse Aigner Bundesministerin kommt nach Lantershofen

LANTERSHOFEN · "Die Bayern haben mit Ilse Aigner einen besonderen Fang gemacht", lobte Mechthild Heil. Sie selber allerdings auch: Denn auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten, die um den Wiedereinzug ins Parlament kämpft, war die Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Sachen Wahllkampfunterstützung nach Lantershofen gekommen.

 Ilse Aigner (2.v.l.) probiert Hochprozentiges, auf Einladung von Mechthild Heil (rechts) kam sie nach Lantershofen.

Ilse Aigner (2.v.l.) probiert Hochprozentiges, auf Einladung von Mechthild Heil (rechts) kam sie nach Lantershofen.

Foto: Martin Gausmann

Und dass dabei die Gastgeberin als verbraucherschutzpolitische Sprecherin der Union von der Ministerin hochgelobt wurde, versteht sich von selbst. Bei den Grünen sah die aus der Bundespolitik ausscheidende Oberbayerin allerdings eher rot.

"Wir sind hier ein schwarzes Land", skizzierte Heil ihren Wahlkreis. Somit fühlte Aigner sich schnell wie zu Hause am Alpenrand. Sie hob die "wunderbare, gepflegte Landschaft" an Rhein und Ahr hervor, die der Arbeit der Landwirte zu verdanken sei, sie stellte den Stellenwert der von den Bauern produzierten Lebensmittel in den Vordergrund und appellierte, sich auf die Qualität dieser Produkte zu besinnen.

"Jeder, der hier sitzt, hat genug zu essen. In guter und ausreichender Qualität. Das wächst nicht aus der Tiefkühltruhe oder im Regal, sondern im Stall oder auf dem Feld", so die Ministerin. Und: "Einige glauben, die Möhren wachsen auf den Bäumen."

Natürlich seien Dioxin im Tierfutter und "Pferdefleisch in der Lasagne eine Sauerei". Aber es handele sich um Einzelfälle. Nirgendwo sonst würden so hochwertige und preiswerte Lebensmittel produziert wie in Deutschland. Dabei warnte sie jedoch vor dem ausschließlichen Kauf von Billig-Produkten: "Man darf sich dann nicht wundern, wenn plötzlich der Bäcker oder der Metzger aus dem Dorf verschwunden ist."

Mit den Grünen ging Aigner hart ins Gericht. Ständig wolle die Partei bevormunden und vorschreiben, wie man zu leben habe. Der Vorschlag, einen fleischlosen Kantinentag einzuführen, zeige das auf und löse nur noch Kopfschütteln aus. Überhaupt: Wenn man das Land "drosseln, Strukturen kaputt machen und Arbeitsplätze vernichten will, dann gelingt das so, wie Rot-Grün es mit ihren Steuerplänen vorhaben". Eine Substanzbesteuerung lehne die CSU-Politikerin strikt ab.

Nach "15 spannenden Jahren" zieht sich Ilse Aigner von der Berliner Polit-Bühne zurück und kehrt heim in den bayrischen Landtag. Am 15. September wird dort gewählt. Viele sehen in ihr die Kronprinzessin, wenn Horst Seehofer nicht mehr für das Amt des Ministerpräsidenten zur Verfügung stehen sollte.

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