Für eine bessere Anbindung Busbahnhof ruft Kritiker auf den Plan

GRAFSCHAFT · In Ringen hält sich die Begeisterung in Grenzen. Beschluss des Beirates ist wegen Befangenheit rechtswidrig.

Die Grafschaft soll in Zukunft besser an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs angeschlossen werden. Grundsätzlich sollen in allen Ortsteilen mehr Busse als bisher fahren, die Anbindung an den Innovationspark wird verbessert, wie auch die Anbindung an die Nachbarstädte Meckenheim und Rheinbach sowie in die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Um Verknüpfungspunkte zu schaffen, ist die Einrichtung eines zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) in Ringen zur Umsetzung des heute vom Kreistag zu beschließenden Nahverkehrsplans sinnvoll. Doch die Ringener sind nur wenig angetan.

Dabei würde das Land 90 Prozent der Kosten tragen. Gleich vier denkbare Standorte für einen rund 2500 Quadratmeter großen Busbahnhof hatte die Verwaltung dem Bauausschuss, dem Ortsbeirat Ringen oder gestern Abend auch dem Gemeinderat vorgeschlagen: an der Ahrtalstraße, am Ortseingang von Ringen, an der Rheinbacher Straße gegenüber des Rewe-Marktes, im Kreuzerfeld, oberhalb des Bürgerhauses oder an der Rheinbacher Straße, am Ortsausgang Bölingen.

Sechs Busse sollen am neuen Zentralen Busbahnhof parken können, um Fahrgäste aufzunehmen oder aussteigen zu lassen. Zudem dient der zentrale Omnibusbahnhof als Ruhepausenzone für die Busfahrer. Die Haltestelleninseln sollen mit einer Stahl-Glaskonstruktion überdacht werden, damit Umsteigende und Wartende nicht im Regen stehen müssen. Insgesamt ginge mit dem ZOB eine Aufwertung der Grafschafter Infrastruktur einher.

Ein Beiratsmitglied war befangen

Der Ringener Ortsbeirat hat sich nun für einen Standort an der Ahrtalstraße, am Ortseingang von Ringen ausgesprochen. Allerdings ist der Beschluss gegenstandslos, weil rechtswidrig. Ein Beiratsmitglied war befangen und hätte überhaupt nicht mit abstimmen dürfen.

Losgelöst davon: „Noch lieber hätten wir allerdings den Busbahnhof im Innovationspark gesehen“, so Beiratschef Anton Palm. Wegen der längeren Streckenführung und dem damit einhergehenden Zeitverlust, sehen die Buslinienbetreiber hier jedoch erhebliche Probleme, die vorgegebenen Taktungen einzuhalten. Auch wären mit dieser Variante Mehrkosten verbunden, da die Busse eine höhere Kilometerleistung erbringen müssten.

Nach dem offiziellen Sitzungsteil kamen im Ortsbeirat die zahlreich erschienenen Bürger zu Wort. Sie stellten die Sinnhaftigkeit eines Busbahnhofs stark in Frage. Ohnehin würden meistens nur „Geisterbusse“ durch die Gemeinde fahren. Die Notwendigkeit zum Bau eines Verknüpfungspunktes wurde nicht gesehen. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil der ein oder andere mehr Busverkehr vor seiner Haustüre befürchtet.

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