Sechs Musiker aus der Grafschaft "Cantamus" singen sich in die Herzen

Grafschaft · So klingt Kirchenmusik heute: jazzig, rockig, mit Anklängen an Mark Knopflers Soundtracks zum Film "Metroland", melancholisch, mitreißend, hin und wieder ein bisschen augenzwinkernd schmalzig - dabei mit poesievollen Texten, die dem Kopf ebenso zu denken wie dem Herzen zu fühlen geben.

 "Cantamus" von der Grafschaft begeisterte die Zuhörer des Konzertes in der Lantershofener Pfarrkirche Sankt Lambertus.

"Cantamus" von der Grafschaft begeisterte die Zuhörer des Konzertes in der Lantershofener Pfarrkirche Sankt Lambertus.

Foto: Martin gausmann

Das Grafschafter Sextett "Cantamus" begeisterte mit dieser subtilen musikalischen Mischung sein Publikum in der Lantershofener Pfarrkirche Sankt Lambertus bei seinem hörenswerten Konzert mit dem Titel "Weite Räume meinen Füßen". Dieses Zitat aus dem Psalm 31.9 diente bereits dem 29. Evangelischen Kirchentag im Jahr 2001 als Motto und stellt klar, dass man sich heute auch kirchenmusikalisch nicht mehr gerne einengen lässt.

Das hat mittlerweile auch die Deutsche Bischofskonferenz erkannt, die Ende des Jahres das mittlerweile fast 40 Jahre alte katholische Kirchengesangbuch "Gotteslob" in einer vollkommen überarbeiteten Neufassung herausgeben wird. Darin wird dem derzeit noch relativ unbekannten Genre "Neue Geistliche Lieder" breiter Raum gegeben, und in Lantershofen wurde einmal mehr klar, dass diese in Fachkreisen augenzwinkernd "Neue Geilis" genannten Lieder die Menschen von heute ganzheitlich ansprechen und bewegen können.

Den Neuen Geistlichen Liedern hat sich die Gruppe "Cantamus" nämlich mittlerweile mehr als zehn Jahren verschrieben. So präsentierten Alice Großgarten (Gesang), Gerd Jung (Gitarren, Gesang, Trompete), Frank Luxem (Gesang, Saxofone, Querflöte), Frank Uhland (Schlagzeug, Percussion), Johannes Schüller (Bass, Gesang, Keyboard) und Horst-Peter Kujath (Gesang, Keyboard) einen abwechslungsreichen musikalischen Themenbogen mit Elementen aus Pop, Rock und Jazzmusik mit manchmal meditativen und manchmal aufrüttelnden Elementen.

Dazu passend gab es eine kleine Diashow mit Bildern und kurzen Texten, die mit dazu bei trugen, dass die Konzertbesucher mit allen Sinnen in das Geschehen eintauchen konnten. In den Texten wurden Fragen und Gegensätze thematisiert wie Frieden und Gerechtigkeit, Reichtum und Armut, aber auch Ohmacht, Gedankenlosigkeit und Ignoranz.

Die talentierten Musiker wollen mit ihren Songs dazu beitragen, Halt und Orientierung zu finden, über sich selbst nachzudenken, die eigenen Möglichkeiten und Grenzen zu erkennen, Unterstützung und Hilfe zu finden und neue Räume - auch tief im Inneren - zu entdecken. Die Stücke rüttelten wach und luden zum Nachdenken und zum Engagement ein. Instrumentalmusik verband sich dabei mit meist mehrstimmigem Gesang.

Faszinierend und bewegend zugleich war die Eigenkomposition "Mein Engel", zu der Johannes Schüller die Musik und Alice Großgarten den Text verfasst hatte. Und weil "Cantamus" ihr Publikum gerne miteinbeziehen, durften die Konzertbesucher beim Titel "Wo Menschen sich vergessen" mit einstimmen.

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