Stadion "Rote Erde" in Lantershofen Christoph Daum lobt das Sportlerengagement

LANTERSHOFEN · Nach über anderthalbjähriger Bauzeit konnte der VfB Lantershofen am Wochenende sein neues Sportlerheim am Stadion "Rote Erde" einweihen. Damit sind die Jahre eines den Standards des Fußballbundes nicht entsprechenden Containers Vergangenheit.

 Holger Bucher begrüßt in Lantershofen die Gäste.

Holger Bucher begrüßt in Lantershofen die Gäste.

Foto: Martin Gausmann

Zur Einweihung hatte sich nicht nur Prominenz aus der Lokalpolitik angesagt, sondern mit Christoph Daum wehte auch internationales Fußballflair über die Grafschaft.

"Man feiert nur, was vollendet ist", zitierte Holger Bucher, Vorsitzender des VfB, in seiner Ansprache Goethe. Zur Einweihung waren zahlreiche Lantershofener an den Dorfrand gekommen: Die neue, 65 Quadratmeter große Terrasse war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Begeistert zeigten sich alle Redner vom tatkräftigen Engagement, das die Fußballer an den Tag gelegt haben. In 3500 Stunden Eigenleistung haben 35 Helfer dafür gesorgt, dass die Baukosten von kalkulierten 400 000 Euro auf 240 000 Euro reduziert werden konnten.

Bürgermeister Achim Juchen sprach von einem "Löwenanteil", den die Ehrenamtler übernommen hätten, und Landrat Jürgen Pföhler pflichtete bei, dass "ein wichtiges Stück Sport-Infrastruktur" geschaffen worden sei. Pföhler betonte besonders die Mehrgenerationenarbeit, die der Verein leistet. Ortsvorsteher Leo Mattuscheck unterstrich die Beharrlichkeit der Fußballer, vor allem "wo es doch so viele Bedenkenträger gab."

Der Vizepräsident des Sportbundes Rheinland, Fritz Langenhorst, war darüber erstaunt, wie schnell das Bauvorhaben schlussendlich umgesetzt wurde - besonders in Zeiten sinkender Ehrenamtlerzahlen. Den kirchlichen Segen spendete Pfarrer Alexander Burg, der den "Geist der Gemeinschaft" beschwor, "der die Gemeinde belebt." Mit dem Apostel Paulus sprach er analog zur Meisterschaftsschale vom "Siegeskranz des ewigen Lebens". Die Rede jedoch, auf die alle gewartet hatten, sparten sich die Veranstalter bis zum Schluss auf.

Der mehrfache Meistertrainer Christoph Daum empfand sein Kommen als "Herzensangelegenheit" zur Förderung der Basis im Fußballbund und als Dank für seine treue Lantershofener Fangemeinde. Er habe selbst als Jungtrainer die oft miserablen Zustände von Vereinsheimen erlebt: "Dies alles gehört der Vergangenheit an." Das neue Sportlerheim mit seinen Umkleidekabinen und einem Mehrzweckraum sei ein echtes "Schmuckstück" geworden.

Zur augenzwinkernden Enttäuschung der Lantershofener lehnte der Profitrainer leider Vertragsverhandlungen ab, was der ausgelassenen Stimmung des Tages jedoch keinen Abbruch tat. Ab Mitte November wird dann der reguläre Spielbetrieb oberhalb der Ahr wieder aufgenommen.

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