Neue Bleibe für 75 Kids Container-Kita in der Grafschaft eingeweiht

Grafschaft · Die Kindertagesstätte St. Pius feiert die Einweihung der neuen Container-Kita im Innovationspark Rheinland in der Grafschaft. Die Flutkatastrophe hatte die Kita im letzten Jahr zerstört. Platz finden in der neuen Bleibe 75 Kids ab zwei Jahren.

 Buntes Treiben zur Einweihung: Gemeinsam mit Erziehern feiern die Kita-Kinder die Inbetriebnahme der neuen Einrichtung in der Grafschaft.

Buntes Treiben zur Einweihung: Gemeinsam mit Erziehern feiern die Kita-Kinder die Inbetriebnahme der neuen Einrichtung in der Grafschaft.

Foto: Martin Gausmann

„Angekommen“ so war es am Sonntag in der Lise-Meitner-Straße im Innovationspark Rheinland zu lesen. Dort hat die Kindertagesstätte St. Pius aus der Kreisstadt ihre neue Bleibe bezogen. Zumindest bis Ende 2024. So jedenfalls sehe der Zeitplan für den Neubau der bei der Flut komplett zerstörten Kita aus, sagte der kreisstädtische Beigeordnete Hans-Jürgen Juchem. Jetzt werden die Kinder jeden Morgen an St. Pius abgeholt und nach dem Mittagessen wieder nach Bad Neuenahr-Ahrweiler gebracht. Das solle zumindest ein wenig Bindung an den eigentlichen Kindergartenort mit sich bringen, sagt Leiterin Helga Pollig.

Sie hat mit ihrem Team und den Kids eine Odyssee hinter sich. Das Wasser schoss in der Flut-Nacht sogar über den Speicher der Kita. Übrig ließ es nichts. Eine erste Unterkunft fanden 50 der 80 Kinder im Haus des Dorfes in Leimersdorf. Die Gemeinde Grafschaft beschaffte schnell Mobiliar und Spielzeug, das nötigste eben. Im Februar startete dann der Umzug in die aus 43 Einzelcontainern bestehende neue Anlage im Innovationspark. Hier finden 75 Kids ab zwei Jahren Platz. Rund 11.000 Euro kostet die Container-Kita monatlich an Mietgebühr, die Vorleistungen schlugen noch einmal mit rund 100.000 Euro zu Buche. Nur zwei Straßen weiter befindet sich das Provisorium der Blandine-Merten-Kindertagesstätte.

Am Sonntag gab es eine kleine Einweihungsfeier, Pastor Stenz segnete die neue Einrichtung und das aus der zerstörten Kita gerettete Kreuz. Die Kinder sangen mit Erzieherin Ellen Keller „Danke“ und zeigten, wie man sich gut behütet fühlen kann. Schon ein paar Tage zuvor war das letzte Mobiliar eingeräumt worden, jetzt fehlen nur noch die Spielgeräte für den Außenbereich. Helga Pollig dankte unterdessen ihrem Kollegium, der Gemeinde Grafschaft, der Kita gGmbH und den vielen Helfern dafür, dass die Kinder die Zeit nach der Flutkatastrophe zu jeder Zeit als möglichst gute Zeit erleben durften.

In der Grafschaft steht nun als nächstes der Umzug des Kindergartens Dernau aus dem Jugendheim Holzweiler in eine Containerlösung nahe Marienthal an. Diese muss ebenso erst noch errichtet werden, wie ein weiterer Containerkindergarten nahe der Ringener Tiny-House-Siedlung. Hierhin wird die Integrative Kindertagesstätte St. Hildegard ziehen.

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