Maibrauchtum in Geldsorf Daniel und Nadine regieren in Gelsdorf

GELSDORF · Junggesellen feiern ihr Maipaar beim Umzug durchs Dorf. Die Majestäten stellen sich in letzter Minute zur Verfügung und tanzen dann unter der Fahne.

 Vor der Gelsdorfer Junggesellenfahne: Maipaar Nadine Schülter und Daniel Schäfer.

Vor der Gelsdorfer Junggesellenfahne: Maipaar Nadine Schülter und Daniel Schäfer.

Foto: Martin Gausmann

Das schaffen wahrscheinlich nur die Gelsdorfer: Am Kirmessamstag hatten die Junggesellen um ihren Präsidenten André Weltjen selbst um 21 Uhr noch kein Maikönigspaar, doch am Sonntagmittag schon fuhren strahlende Majestäten bei einem sehenswerten Maiumzug im offenen Cabrio durch den Ort. Denn Daniel Schäfer und Nadine Schülter erinnerten sich zu vorgerückter Stunde plötzlich an ihr Versprechen, dass sie sich im vergangenen Jahr eher scherzhaft gegeben hatten: „Wenn wir nächstes Jahr kein Maikönigspaar haben, dann machen wir es.“

Gesagt, getan. Noch in der Nacht begannen die Vorbereitungen, denn es war noch jede Menge zu organisieren. „Zum Glück hatte ich ein passendes Kleid im Schrank hängen“, schmunzelte die 26-jährige Maikönigin Nadine Schülter, die als Erzieherin im Escher Kindergarten arbeitet. Maikönig Daniel Schäfer ist 25 Jahre alt und kaufmännischer Angestellter und konnte es auch am Sonntagnachmittag kaum glauben, dass er „über Nacht“ zum König geworden war. Ein Paar sind die beiden zwar nicht, „aber was nicht ist, das kann ja noch werden.“

Besonders ins Zeug gelegt hatten sich die Damen des Gelsdorfer Männerballetts, denn mit denen zusammen fliegt die neue Maikönigin in der kommenden Woche nach Mallorca. Noch in der Nacht wurden pinkfarbene T-Shirts bedruckt mit der Aufschrift: „Malle Diven go for Maikönigin“, mit denen sie am Ballermann für ordentlich Furore sorgen wollen.

Natürlich absolvierte das neue Maipaar vor dem Haus der Maikönigin den obligatorischen „Tanz unter der Fahne“ zu den Klängen des Tambourcorps der Freiwilligen Feuerwehr unter der Leitung von Volker Müller. Anschließend demonstrierte Fähnrich Dominik Weltjen, dass er nichts verlernt hat, denn schließlich konnte er nur fünf Minuten lang für seinen überraschenden Auftritt trainieren.

Auch bei der nächsten Station des Maiumzuges bei Ortsvorsteher Andreas Ackermann schwang er noch einmal die Fahne, bevor es zurückging ins Junggesellenheim „Am decke Steen“, wo die Damen des Dorfes schon ihre Kuchentafel aufgebaut hatten. Die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr sorgte wie in jedem Jahr für einen reibungslosen Ablauf, indem sie immer wieder die verschiedenen Straßen kurzfristig absperrte, wenn der Festzug sie kreuzte.

Auf dem Kirmesplatz vor dem Junggesellenheim vergnügte sich der Nachwuchs auf dem Autoscooter oder dem Kinderkarussell, während es sich die Erwachsenen rund um den Pavillon bequem gemacht hatten. Schon tags zuvor war dort auch die Kirmes offiziell mit dem Fassanstrich eröffnet worden und hatten die Junggesellen den Maibaum aufgestellt. Den hatten sie zuvor geschält, geschmückt und mit viel Getöse durch das Dorf getragen. Natürlich wurde auch der Paijas wieder am Maibaum befestigt, er wird am Dienstagnachmittag der Tradition entsprechend feierlich verbrannt. Der Dämmerschoppen am Samstagabend verlief in gemütlicher Atmosphäre, zumal auch die Cocktailbar geöffnet war.

Der Kirmesmontag begann mit dem obligatorischen Frühschoppen am Pavillon, wo sich nicht nur die Herren der Schöpfung schon auf „Hannos Erbsensuppe“ freuten, die wie jedes Jahr von Hanno Weltjen mit viel Liebe und Geschmack zubereitet und in so manchem Gelsdorfer Haushalt zum Mittagessen aufgetischt wird.

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