Spektakuläre Bauarbeiten in der Grafschaft Die Behelfsbrücke steht

GRAFSCHAFT · Spezialfahrzeuge lieferten das stählerne Bauwerk an, so dass nun die Lücke zwischen Leimersdorf und Birresdorf geschlossen ist. Vermutlich zum Ende der Woche soll die Konstruktion befahrbar sein.

Sechs Monate mussten Autofahrer darauf warten, dass es endlich wieder eine Verbindung für Autofahrer zwischen den Grafschafter Ortsteilen Leimersdorf und Birresdorf gibt. Bekanntlich war die Brücke zwischen den beiden Dörfern von den Fluten des ansonsten kleinen und beschaulichen Leimersdorfer Baches beim Unwetter vom 4. Juni einfach weggerissen worden. Dies mitsamt Abwasserkanal und Trinkwasserleitungen.

Die 900 Kilo schweren Betonrohre waren wie Baumstämme weggeschwemmt worden. Der Bach war beim Starkregen zum reißenden Fluss geworden, der sich mit zerstörerischer Kraft seinen Weg in Richtung Nierendorf gesucht hatte. Am Montagnachmittag wurde nun eine Behelfsbrücke angeliefert und mit Spezialgerät montiert. In den nächsten Tagen wird das provisorische Bauwerk befahrbar sein. Dann haben Umwege ein Ende. Bauherr ist der Landesbetrieb Mobilität.

Mit Stahlelementen hatte man zunächst die Abbruchstelle an der früheren Brücke zwischen Birresdorf und Leimersdorf gegen weiteres Abrutschen abgesichert. Dann wurde der Kanal erneuert. Dicke PVC-Rohre wurden über ein Gerüst aus 19 Meter langen Stahlträgern gelegt, um die Abwasserentsorgung wiederherzustellen. Die Trinkwasserleitung folgte über dieselbe Konstruktion.

Nun die Montage der gut 40 Tonnen schweren Brückenelemente. Vier Spezialfahrzeuge brachten die Stahlbrücke in die Grafschaft. Rückwärts wurden sie in langsamem Tempo von Birresdorf aus die Landstraße heruntergerollt. Ein Kran, der zuvor mit weiteren Gegengewichten ausstaffiert worden war, hob die Elemente auf die zwischen Leimersdorf und Birresdorf klaffende Lücke. Mit dabei: Grafschafts Bürgermeister Achim Juchem, Bauamtsleiter Friedhelm Moog und der Birresdorfer Ortsvorsteher Klause Huse. "Absolute Präzisionsarbeit" bescheinigte Juchem den Spezialisten.

Wie lange das Brückenprovisorium stehen bleiben wird und eine neue Brücke gebaut ist, steht noch nicht fest. Wie mehrfach berichtet, will man in der Grafschaft beim Neubau einer Brücke erreichen, dass Rad- und Fußgängerweg höher liegen als bisher. Auch soll der enge Kurvenverlauf entschärft werden. Zudem will man mehr Stauraum für den Bach gewinnen, indem man im Zuge des Brückenbaus ein künstliches Regenrückhaltebecken entstehen lässt.

Die gestern montierte Brücke lässt einen einspurigen Verkehr zu. Sie hat eine Spannweite von 19,50 Meter und eine Traglast von 30 Tonnen. Wann genau die Brücke für den Verkehr freigegeben wird, steht noch nicht fest. Juchem rechnet mit Ende der Woche. Zuvor müssten noch die Rampen und die Brückengeländer gebaut werden.

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