Lambertus-Kirmes "Eigentlich dürfte es dieses Fest gar nicht mehr geben"

LANTERSHOFEN · Bei der Lambertus-Kirmes werden mehr als 100 Jahre alte Traditionen des Ortes bewahrt - und nach Herzenslust gefeiert.

 Im Mittelpunkt der Parade stehen Schützenkönig Manuel Efferz (Mitte), Diamantjubilar Horst Schierack (links) und Silberjubilar Rolf Ahrend.

Im Mittelpunkt der Parade stehen Schützenkönig Manuel Efferz (Mitte), Diamantjubilar Horst Schierack (links) und Silberjubilar Rolf Ahrend.

Foto: Martin Gausmann

"Eigentlich dürfte es dieses Fest gar nicht mehr geben." Achim Juchem, Bürgermeister der Gemeinde Grafschaft, brachte es am Montagmorgen beim Festkommers zur Lantershofener Sankt-Lambertus-Kirmes auf den Punkt. Andernorts sterben die Kirmesfeiern aus, in dem mittlerweile größten Grafschafter Ort aber wird nach Herzenslust gefeiert.

Mehr als 200 Junggesellen, Brötchesmädche, Bürger und Ehrengäste nahmen sich einen Tag frei, um die seit Anfang des 20. Jahrhunderts immer gleich ablaufende Kirmes zu feiern. Höhepunkt ist dabei der Festkommers, bei dem Hauptmann und Junggesellen-Vorsitzender Dominik Knieps zahlreiche Vertreter aus Kirche und Politik begrüßen konnte. Der erste Gruß aber galt den Majestäten: Schützenkönig Manuel Efferz, Silberjubilar Rolf Ahrend und Diamantjubilar Horst Schierack.

Der neue Pastor Alexander Burg zeigte sich beeindruckt: "Kirmes ist hier in Lantershofen wirklich noch etwas für Jung und Alt." Der Regens des Studienhauses Burg Lantershofen, Michael Bollig, sieht das hier gelebte Brauchtum als "schön und ansteckend" an. Und Horst Schierack, dem vor 60 Jahren der Königsschuss gelang, meinte: "Tradition bringt Heimat."

Die Vertreter der Kommunalpolitik zeigten sich in erster Linie zufrieden, dass der Ankauf des Lantershofener Winzervereinssaales durch die Gemeinde so reibungslos vonstatten ging. Landrat Jürgen Pföhler, selbst Schütze in Ahrweiler, machte deutlich, dass Traditionen dort belächelt werden, wo es keine mehr gibt: "Die Lantershofener Junggesellen-Schützen aber prägen das Leben im Ort."

Grußworte überbrachten zudem die Landtagsabgeordneten Petra Elsner und Horst Gies, Ortsvorsteher Leo Mattuscheck, Bürgervereinigungs-Vorstand Helmut Kappen und die Vertreter der Ahrweiler Schützen-Gesellschaften. Zum geselligen Festkommers steuerte das Colonia-Blasorchester seinen Beitrag bei. Die Musiker aus der Domstadt verwandelten den Saal mit ihren Beiträgen so manches Mal in ein Tollhaus.

Für einen musikalischen Höhepunkt sorgte das vereinseigene Tambourcorps der Junggesellen-Schützen unter der neuen Leitung von Benedikt Fabritius zusammen mit den Fanfarenbläsern; Schwenkfähnrich Matthias Schopp begeisterte.

Am Nachmittagen verfolgten viele Zuschauer die Parade der Junggesellen-Schützen, bevor am Abend der Königsball anstand. Begonnen hatte das Fest am Sonntag mit dem Hochamt. Anschließend zog die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft feierlich auf. Spielmannszug und Blasorchester schritten mit Offizieren, Fähnrichen und der Infanterie durch den Ort, um die Majestät zu Hause abzuholen und zur feierlichen Festandacht in die Lambertus-Kirche zu geleiten. Dem anschließenden großen Festzug folgte der Kirmesball, zu dem "Die Partybiggs" aufspielten. Mit einem Trinkzug endet am Dienstag die Kirmes.

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