Kommentar Ende des Langmuts

Der Langmut des Grafschafter Bürgermeisters ist schon bewundernswert. Aber nun räumt auch er ein, dass man es vielleicht schon zu lange "im Guten" mit dem Leimersdorfer Tongrubenbetreiber versucht hat.

Das Dauer-Scharmützel zwischen der Bürgerinitiative "Aktive Grafschafter" und dem Grubenbetreiber unter Einbindung von Gemeindeverwaltung und Landesbergbauamt geht ins fünfte Jahr. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Nun ist infolge des Tonabbaus wieder ein Weg weggebrochen, der mit dem Hinweis auf "Lebensgefahr" gesperrt werden muss. Es ist nach unzähligen anderen vorausgegangenen Ärgernissen der vierte Vorfall dieser Art in nur kurzer Zeit.

Das Landesamt für Bergbau, eine dem grünen Wirtschaftsministerium unterstellte Behörde, überwacht offiziell Art und Weise und Ordnungsmäßigkeit des Tonabbaus. Nach eigenem Bekunden übt dieses Aufsichtsamt mit Schreiben vom 6. Mai einen "Sanierungs-Druck" auf den Tongrubenbetreiber aus und setzt sich "mit Nachdruck für die ordnungsgemäße Sanierung" der schon lange geschädigten Südböschung der Tongrube ein.

Wie groß dieser "Nachdruck" ist, konnte man am vergangene Woche festgestellten Abrutschen des im Süden der Grube gelegenen Weges erkennen. Gerade auf diesen Bereich wollte ja das Landesamt nach eigener Mitteilung bereits Anfang Mai besonders aufpassen.

Bleibt zu hoffen, dass etwas besser darauf aufgepasst wird, womit der Tongrubenbetreiber die nach der Tonausbeute entstandenen Löcher stopft. Bekanntlich ist das Tonunternehmen auch auf die Entsorgung von giftigem Industriemüll spezialisiert, was den Grafschaftern schon lange suspekt ist.

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