Benefizkonzert in Ringen Für ein Leuchten am Lebensabend

Ringen · Das Konzert "Leuchtender Herbst" in der Ringener Sporthalle, das fast 500 Gäste besuchten, fand zugunsten des Projektes „Älterwerden in der Grafschaft miterleben“ statt. Fünf Ensembles zeigten die Vielschichtigkeit der musikalischen Akteure in der Gemeinde.

 Der Chor "belCanto" brachte mit "Akwaaba" afrikanische Klänge in die Sporthalle.

Der Chor "belCanto" brachte mit "Akwaaba" afrikanische Klänge in die Sporthalle.

Foto: Martin Gausmann

„Ich möchte in der Grafschaft alt werden!“ Das, so Bürgermeister Achim Juchem, sagen die meisten Menschen, die in der Gemeinde leben. Jeder wolle in seinem angestammten Zuhause seinen Lebensabend verbringen, doch das werde mitunter schwierig, wenn nämlich irgendwann einmal Unterstützungsleistungen gebraucht würden, für die es noch kein offizielles Angebot gebe. An dieser Stelle setze das Projekt „Älterwerden in der Grafschaft mitgestalten“ an, mit dem die Gemeinde in enger Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Ahrweiler dazu beitragen wolle, dass die Senioren das Alter so bunt und vielfältig erleben können wie die anderen Lebensphasen. Diesem Projekt kommt der Erlös eines Benefizkonzertes zugute, das am Samstag fast 500 Leute in die Sporthalle Ringen lockte.

Das Konzert an sich war schon eine großartige Unterstützung der Sache, doch der erstaunliche Zuspruch machte zugleich offensichtlich, wie wichtig das Projekt mittlerweile für die Grafschafter geworden ist. Juchem erklärte, in einer Gesellschaft des längeren Lebens sei die Seniorenarbeit eine ebenso wichtige Zukunftsaufgabe wie die Gestaltung von Kinder- und Jugendangeboten. Der demografische Wandel gehe nämlich auch mit Veränderungen in Familienstrukturen einher und werde noch verstärkt durch rapide technische Fortschritte in einer digitalisierten Welt. „Dieser Wandel ist jedoch keine Bedrohung, vielmehr bedeutet er Herausforderung und Chance zugleich, die es generationenübergreifend mit Zusammenhalt und in Gemeinsamkeit zu meistern und zu nutzen gilt“, so der Bürgermeister.

Das Projekt solle eine Plattform sein, um gemeinsam neue Wege zu beschreiten und bedarfsgerechte Angebote in der Grafschaft zu schaffen. Dabei seien schon einige Ideen in die Praxis umgesetzt worden. Doch das Projekt brauche Bürger aller Altersstufen, die bereit seien, etwas für sich und andere zu tun. Das Benefiz-Konzert unter dem Motto „Leuchtender Herbst“ wurde von fünf Grafschafter Ensembles bestritten. Dabei wurde zugleich deutlich, wie vielschichtig mittlerweile die musikalische Szene in der Gemeinde geworden ist, und zu welch hohem Niveau sich die einzelnen Gruppen emporgearbeitet haben. Faszinierend war schon der Einstieg beim gemeinsamen Auftritt der Gruppe „Cantamus“ mit Dudelsackspieler Heinz Peter Görgens und seiner Great-Highland-Bag-Pipe mit dem bekannten schottischen Volkslied „Highland Cathedral“. Das „Cantamus“-Sextett glänzte anschließend mit seiner gelungenen Mixtur aus neuen geistlichen Liedern in anspruchsvollen Harmonien und der Eigenkomposition „Mein Engel“ von Alice Großgarten (Text) und Johannes Schüller (Musik).

Das 21-köpfige Vokalensemble „belCanto“ kombinierte Spirituals mit Evergreens, Filmmelodien mit moderner Popmusik unter Leitung von Ingo Jahn und mit Hans-Albert Jahn am Klavier zu einem wahren Hörgenuss. Afrikanische Rhythmen und afrikanisches Lebensgefühl erweckte die Percussion-Gruppe „Akwaaba“ mit Trommeln und Rhythmusinstrumenten. Die sieben Musiker steckten die Zuhörer mit ihrer Begeisterung an. Sehenswert waren die schottischen Tänze der Tanzgruppe „The Thistle-Pin Dancers“ zu den Klängen von Dudelsackspieler Heinz Peter Görgens. Das Instrumentalensemble „Us de la meng“ mit Hans-Albert und Ingo Jahn, Frank Luxem und Lothar Weber bot mit der „Carla-Etüde“ von Elton John und dem Lied „Der Mann mit dem Fagott“ (mit Fabienne Höthker am Fagott) von Udo Jürgens eine großartige Ergänzung.

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