Sommermarkt und Dorftrödel Gelsdorf feiert 660 Jahre Stadtrechte

GELSDORF · Vor 660 Jahren verlieh Kaiser Karl IV. Gelsdorf die Stadt- und Marktrechte. Dieses Jubiläum soll in dem Grafschafter Ort am 24. und 25. August mit einem „Bunten Gelsdorfer Sommermarkt“ und einem Dorftrödel gebührend gefeiert werden.

 Impressionen aus Gelsdorf auf einer alten Ansichtskarte.

Impressionen aus Gelsdorf auf einer alten Ansichtskarte.

Foto: GA-Repro

Kaiser Karl IV. (1316-1378) persönlich war es, der im Jahr 1359 dem damaligen Ort Gelsdorf in einer Urkunde, die im Archiv der Stadt Bensheim aufbewahrt wird, die Stadt- und Marktrechte verlieh. 660 Jahre ist das nun her, und dieses Jubiläum soll in Gelsdorf am 24. und 25. August mit einem „Bunten Gelsdorfer Sommermarkt“ und einem Dorftrödel gebührend gefeiert werden.

Dazu gründete sich auf Initiative von Ortsvorsteher Andreas Ackermann (CDU) Anfang des Jahres ein Verein mit dem Namen „Zukunft und Geschichte Gelsdorf e.V.“ (ZGG), der sich nicht nur um die Ausgestaltung des Jubiläums kümmern soll, sondern sich künftig der Heimatpflege und Heimatkunde widmet, ebenso der Kulturförderung im Ort.

Mittlerweile haben sich die Pläne für das etwas ungewohnte Jubiläumsfest konkretisiert, wie Ackermann mitteilte. Für ein Wochenende soll sich Gelsdorf in einen Ort mit buntem Markttreiben verwandeln. „Wir veranstalten einen großen Dorftrödel, an dem jeder Bewohner unseres schönen Dorfes kostenlos teilnehmen kann, ob als Verkäufer, Besucher oder Käufer“, berichtete er. Wer als „Trödler“ teilnehmen und Kunst, Kitsch und Krempel anbieten möchte, sollte sich aber bis zum 30. Juni angemeldet haben, da ein Ortsplan angefertigt wird, auf dem die Verkaufsstandorte für die Besucher eingezeichnet werden.

Zusätzlich gibt es für jeden Teilnehmer Luftballons, mit denen die jeweiligen Gebäude als Hausflohmarkt erkennbar gemacht werden. Auch gewerbliche Anbieter von außerhalb sind für diesen Dorfflohmarkt zugelassen, sie müssen allerdings eine Gebühr entrichten und ihre Anmeldung ebenfalls bis zum 30. Juni abgegeben haben. „Wir wollen jedenfalls eine herrliche Flohmarkt-Atmosphäre im ganzen Dorf schaffen“, ergänzte Regina Mertens, die für den Dorfflohmarkt verantwortlich zeichnet.

Für den „Bunten Gelsdorfer Sommermarkt“ ist an diesem Wochenende in der Grünstraße und der Burgstraße sowie auf der Straße Auf dem Damm der Verkehr eingeschränkt. Dort sorgen Vereine und Gewerbetreibende für das leibliche Wohl und für Unterhaltung der Besucher. „Die örtlichen Vereine werden sich und ihre Arbeit dort präsentieren und natürlich auch um neue Mitglieder werben“, erläuterte Organisationsleiter Rainer Binz.

Ihre Zusage erteilt hätten bereits der Möhnenverein, der Förderverein der Feuerwehr und des Tambour- und Fanfarencorps, das Männerballett Gelsdorf, der Pfarrgemeinderat, der Förderverein der Grundschule und der Förderverein des Kindergartens, der Hundesportverein „Flinke Pfote“, die Interessengemeinschaft „Tage der offenen Höfe“ und die Bürgerinitiative „Wachsamer Nachbar“.

Auch an den Nachwuchs ist gedacht, denn am Samstag gibt es eine Jugenddiskothek für Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren, während am Sonntag die Kinder von fünf bis zehn Jahren eine Kinderdisco besuchen dürfen. Speisen und Getränke gibt es an beiden Tagen auf dem Dorfplatz am Junggesellenheim, wo eine kleine „Fressmeile“ kulinarische Genüsse bereithalten soll.

Den ganzen Tag über sorgen acht Artisten des Zirkus Meloni aus Bonn in den Straßen von Gelsdorf als „Walking Act“ für Staunen und gute Laune, sie sollen mit ihren Kunststücken Bewegung in die Sache bringen. Den Abschluss des Jubiläumsfestes soll das gemeinsame Singen des sechsstrophigen „Gelsdorf-Liedes“ auf dem Dorfplatz sein, wofür die „Kirmesmänner“ schon fleißig üben.

Einen Rückblick in die Historie von Gelsdorf wird es im Pfarrheim geben, wo alte Ansichten des Ortes gezeigt werden. Hierfür sucht Organisatorin Monika Zocha noch weitere historische Fotos aus früheren Jahren: Wer welche hat, möge sich mit ihr in Verbindung setzen. Die Gelsdorfer Pfarrkirche Sankt Walburga wird geöffnet sein, und nach dem Gottesdienst wird eine geführte Besichtigung angeboten, die bis in den 300 Jahre alten Kirchturm führt. Auch eine Festzeitschrift soll erscheinen.

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