Beschluss in der Grafschaft Gemeinde-Flächen sollen ökologisch aufgewertet werden

Grafschaft · Nach Nierendorf, Bengen und Karweiler sollen ökologische Maßnahmen als nächstes für Ringen und Lantershofen ins Auge gefasst werden. Künftig sollen auch Ausgleichsflächen für Bauvorhaben mit in die Betrachtung einfließen.

 Die ökologische Vernetzung in der Gemeinde Grafschaft soll weiter vorangetrieben werden, unter anderem um langfristig dem Insektensterben entgegenzuwirken (Symbolbild).

Die ökologische Vernetzung in der Gemeinde Grafschaft soll weiter vorangetrieben werden, unter anderem um langfristig dem Insektensterben entgegenzuwirken (Symbolbild).

Foto: dpa/Stefan Jaitner

Die ökologische Aufwertung von gemeindeeigenen Grundstücken in der Grafschaft soll fortgesetzt werden. Das empfiehlt der Grafschafter Ausschuss einstimmig bei einer Enthaltung von Wolfgang Reuß (FDP) dem Gemeinderat, der in seiner Sitzung am 23. Juni das letzte Wort hat. Nach dem erfolgreichen Start mit Entwicklungsplanungen für Nierendorf, Bengen und Karweiler sollen die daraus entwickelten Vorschläge nun zeitnah umgesetzt und als nächstes die Orte Ringen und Lantershofen ins Auge gefasst werden. Dabei sollen künftig auch Ausgleichsflächen für Bauvorhaben mit in die Betrachtung einfließen.

Ökologisches Potenzial weiterer Ortsbezirke wird geprüft

Die bisherigen Erfahrungen seien überaus positiv, bemerkte CDU-Fraktionschef Marcel Werner. Zumal auch Privatpersonen sich nun bereit erklärten, ihre Flächen mit in das Projekt einzubringen. Sein Vorschlag, auch bereits vorhandene oder künftige Ausgleichsflächen mit in die Betrachtung einzubeziehen, wurde vom Rest des Ausschusses unterstützt. „Es ist wichtig, dass das Projekt fortgesetzt wird“, bestätigte auch SPD-Fraktionsvorsitzender Hubert Münch.

Der ursprüngliche Beschluss vom Dezember 2020 sah vor, dass alle Ortsbezirke auf ihr ökologisches Potenzial untersucht werden sollen, um die ökologische Aufwertung der gemeindeeigenen Grundstücke strukturiert voranzutreiben und letztlich eine ökologische Vernetzung über die gesamte Fläche der Gemeinde Grafschaft zu erreichen. Eine Vernetzung, zum Beispiel über Saumstrukturen, sei ökologisch deutlich effizienter als Maßnahmen auf einzelnen Flächen, so Bürgermeister Achim Juchem (CDU). Auch die Landwirtschaft könne viel zur Vernetzung beitragen, indem sie an Feldern Blühstreifen oder Hecken anlege oder an Feld- und Wiesenrändern Saumstrukturen stehen lasse. Langfristig sollen die Entwicklungsplanungen der Gemeinde als Leitfaden dienen, um eine nachhaltige Vernetzung und eine Aufwertung einzelner Flächen zu erreichen.

Ein fachkundiger Biologe soll hinzugezogen werden

Ende 2021 hatte der Gemeinderat jedoch beschlossen, mit den Untersuchung weiterer Ortsbezirke vorerst zu pausieren, bis die Erkenntnisse aus der Entwicklungsplanung der bisher untersuchten Ortsteile Nierendorf, Karweiler und Bengen politisch bewertet seien. Die Untersuchungsergebnisse der Bestandsaufnahme sowie die Kartierung in Karweiler und Bengen wurden dem Gemeinderat Ende 2021 vorgestellt. Aus diesen Ergebnissen wurde eine Zielplanung entwickelt, die im nächsten Schritt unter Berücksichtigung der Anmerkungen aus den Ortsgesprächen finalisiert werden soll.

Langfristig sei eine Prüfung der Gemeindeflächen durch einen fachkundigen Biologen ein sinnvoller Weg, um die ökologische Aufwertung der Grafschaft voranzutreiben. Die Fachplaner seien in der Lage, die vorhandenen Tier- und Pflanzenarten bezüglich ihres ökologischen Wertes und ihrer Seltenheit einzuordnen und zugleich das Potenzial der vorhandenen Strukturen zu erkennen. Aus diesen Erkenntnissen könne dann eine Entwicklungsplanung erstellt werden, die zur ökologischen Vernetzung beitrage und die Artenvielfalt im Gemeindegebiet steigere und so helfe, das Insektensterben zu bekämpfen.

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