Initiative für alle Altersschichten Grafschaft startet umfassendes Sozialprojekt „Zukunft geben“

Grafschaft · Ein neue Initiative soll Menschen mit unterschiedlichen Benachteiligungen Perspektiven aufzeigen, um wieder ins geordnete Leben zurückzufinden. Der Gemeinderat sprach sich für verschiedene Angebote aus.

 Verschiedene Maßnahmen des Projektes „Zukunft geben“ sollen im Innovationspark Rheinland umgesetzt werden. 

Verschiedene Maßnahmen des Projektes „Zukunft geben“ sollen im Innovationspark Rheinland umgesetzt werden. 

Foto: Martin Gausmann

„Zukunft geben“ lautet der Arbeitstitel eines neuen, umfassenden Sozialprojekts in der Gemeinde Grafschaft, bei dem Caritas, Kreisverwaltung mit Jugend- und Sozialamt sowie die Arbeitsagentur mit in die Überlegungen eingebunden werden sollen. Unter dem Arbeitstitel „Zukunft geben“ setzt das Projekt auf dem Gedanken auf, die im Ahrtal vorhandenen Angebote für Menschen mit unterschiedlichen Benachteiligungen um ein weiteres Angebot zu ergänzen. Geplant ist ein in dieser Form bisher einmaliges Projekt, bei dem „Zeit“ zentraler Bestandteil ist.

Ziel ist es, Mitmenschen, denen es aus unterschiedlichen Gründen nicht gut geht oder die persönliche Rückschläge erlebt haben, ein Angebot zu machen, um über verschiedene Maßnahmen wieder ins Leben oder Berufsleben zu finden. Es geht um sinnstiftende Tätigkeit, denn Menschen, die lange ohne Aufgabe leben, verlieren schnell geordnete Tagesstrukturen und somit auch den Sinn in ihrem Leben. Durch Aufgaben können sie Kompetenzen zurückerlangen oder neu erlernen und wieder einen Sinn für ihr Leben finden.

Eine Hilfe, um soziale Defizite auszugleichen

Durch soziale Teilhabe und Partizipation am gesellschaftlichen und kulturellen Leben kann die Lebensqualität und Gesundheit von Menschen maßgeblich gestärkt werden. Der soziale Arbeitsmarkt ist dabei ein Förderkonzept, das bei sehr arbeitsmarktfernen Langzeitarbeitslosen die Teilhabe am Erwerbsleben und am gesellschaftlichen Leben verbessern soll.

Durch Maßnahmen der „Sozialpädagogischen Betreuung zur beruflichen Integration“ sollen die Menschen dabei unterstützt werden, ihre individuellen Beeinträchtigungen zu überwinden, soziale Benachteiligungen auszugleichen und die Förderung der einzelnen Persönlichkeiten und Arbeitsmarktchancen deutlich zu verbessern. Das Projekt tritt dabei aber bewusst nicht in Konkurrenz zu bestehenden Unternehmen.

Zukunftswerkstatt und Reparaturwerkstatt geplant

Das Angebot der geplanten Maßnahmen ist vielfältig. Es soll eine Lehrwerkstatt geben, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Ausbildung ermöglicht. In einer Zukunftswerkstatt soll an Lösungen einer vorausschauenden und phantasievollen Zukunft gearbeitet werden. Eine Reparaturwerkstatt ist ebenso in der Planung wie ein Dienstleistungsangebot für Gärten, das ein Partnerschaftsangebot mit der Gemeinde Grafschaft bilden könnte. Themen wie ein Sozialkaufhaus mit Upcycling-Waren oder ein Ruhe-Café runden das Angebot ab.

Kernort für das Projekt ist der Innovationspark Rheinland mit gemeindeeigenen Grundstücken und einer noch zu errichtenden Mehrfunktionshalle. Bei der Umsetzung der Idee sollen die genannten Akteure offen sein, auch weitere soziale Akteure des Kreises Ahrweiler einzubinden. Andererseits würde die Gemeinde das Projekt aber auch mit dem Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr alleine starten, um lange Wartezeiträume und Entscheidungsfindungen zu vermeiden.

Im Grafschafter Gemeinderat wurde „Zukunft geben“ einstimmig begrüßt. „Das Projekt zielt auf einen überörtlichen Wirkungskreis“, wünscht sich Dieter Bornschlegl (SPD) eine Abstimmung mit den Nachbarkommunen. Klaus Huse (CDU) sieht die aus Erfahrung sehr gute Zusammenarbeit mit der Caritas als gute Basis. 

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