Fronleichnam in Grafschaft Geselligkeit, Feierlichkeit und Brauchtum

GRAFSCHAFT · Von Gebet und Gesang begleitet wurde das "Allerheiligste" durch die Straßen getragen, als auf der Grafschaft und anderswo Fronleichnam gefeiert wurde. Zu dem katholischen Fest, das der leiblichen Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie gewidmet ist, gehören aber alljährlich auch bestimmte regional respektive lokal verschiedene Bräuche und gesellige Gemeindezusammenkünfte.

 Im Ringener Bürgerhaus saßen an Fronleichnam die Bürger in großer Zahl zusammen.

Im Ringener Bürgerhaus saßen an Fronleichnam die Bürger in großer Zahl zusammen.

Foto: GAUSMANN

Erstmals nachmittags statt morgens wurde in Ringen die Heilige Messe gefeiert und die anschließende Prozession abgehalten. Dabei freute sich der Pfarrgemeinderat über die große Beteiligung der Gemeindemitglieder. Außerdem gab es statt dem sonst folgenden Pfarrfest im Pfadfinderheim diesmal ein "Fest der Begegnung" im Bürgerhaus, wo auch der letzte Altar aufgebaut war, vor dem die Monstranz Station machte. Noch Tische mussten dazugestellt werden, damit jeder an dem gemütlichen Beisammensein sitzen konnte, berichte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Helga Meyer.

Die Kinder wurden von den Pfadfindern betreut wurden und amüsierten sich, teils in ihrer Kommunionkleidung, bei Lauf- und Geschicklichkeitsspielen. Die Erwachsenen lauschten unter anderem einem Auftritt der A-cappella-Formation Rondo Vocal, die mit Songs wie "Sound of Silence" melodiös stimmte, aber etwa mit "Lollipop" auch viel Schwung verbreitete. Der Erlös aus dem Kuchenverkauf in Ringen von rund 400 Euro kommt dem Bau eines behindertengerechten Aufgangs für die Kirche zugute. sim

Gleich zweimal ließ man die Teilnehmer der Prozession von Lantershofen nach Karweiler aufhorchen. Grund war das "Dengeln" von den Kirchtürmen aus. Eine Premiere war das Anschlagen der unbewegt hängenden Glocken sowohl am Start- als auch am Zielort der Prozession. Dafür ist seit rund 20 Jahren Erich Althammer zuständig. Weil es wegen der Gegebenheiten nicht anders geht, schlägt er die Glocke mit dem Hammer an - immer nach einem überlieferten Rhythmus: "Von Karweiler nach Lantershofen und von Lantershofen nach Karweiler", allerdings im Dialekt, lautet der Text zum Rhythmus, den Althammer dazu im Kopf mitsingt.

Die Prozession wurde angeführt von Regens Monsignore Michael Bollig vom Studienhaus Sankt Lambert in Lantershofen. Seit Jahren wechseln sich danach die Gemeinden Karweiler, Lantershofen und Bengen mit der Ausrichtung der anschließenden Feier ab. Diesmal war eigens im Pfarrgarten in Karweiler ein Zelt aufgestellt worden. Dort herrschte reges Treiben: Alt und Jung genossen etwa das Platzkonzert der Musikfreunde Lantershofen und die reich gedeckte Kaffeetafel.

Besonders als Familienfest war die Zusammenkunft ausgeschrieben. Die Messdiener sorgten für Kinderbelustigung mit den Attraktionen des Spielmobils, Schminken und Hüpfburg. Außerdem konnten die Ausrichter vom Pfarrgemeinderat um den Vorsitzenden Karl Dücker auf die Unterstützung weiterer Vereine und Einzelpersonen setzen, die das "Fest der Begegnung" wieder zum gelungenen geselligen Ereignis werden ließen, das nächstes Jahr wieder an einem anderen der drei Orte stattfinden wird.

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