Großer Andrang auf der Grafschaft Besucher werden bei Haribo-Tauschaktion kreativ

Update | Grafschaft · Bereits um 4.30 Uhr waren die ersten Menschen auf der Grafschaft, um ihre Eicheln und Kastanien gegen Süßigkeiten einzutauschen. Haribo rechnet mit langen Schlangen.

Grafschaft: So läuft die Kastanien-Tauschaktion bei Haribo
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Eindrücke von der Kastanien-Tauschaktion 2022 bei Haribo

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Foto: ahr-foto

Schubkarren, Garteneimer, Aufbewahrungsboxen oder Bollerwagen: Die Kreativität der Menschen ist groß, wenn es darum geht, ihre gesammelten Eicheln und Kastanien auf das Haribo-Gelände an die Wiegestation zu transportieren. Die meisten haben kräftig gesammelt und mit weniger als zehn Kilo schlägt hier eigentlich keiner auf. So kommen die, die beim Transport auf Rollen verzichtet haben, schnell ins Schwitzen. Haribo hat im Innovationspark eigens eine große Parkplatzfläche abgesperrt für die vielen Menschen, die aus Köln, Koblenz oder sogar dem Westerwald anreisen. Der Parkplatz-Einweiser erzählt, dass die ersten bereits um 4.30 Uhr angerollt wären. Noch halten sich die Schlangen am ersten Morgen der Aktion, die nach zwei Jahren Pause wieder stattfinden kann, in Grenzen: Die Menschen, vielfach Familien, stehen nur auf den eigens dafür abgesperrten Wegen direkt auf dem Haribo-Gelände an. In anderen Jahren, so weiß ein Haribo-Mitarbeiter zu berichten, hätten die Schlangen gerne mal bis zur Autobahn gereicht.

An einer der großen Waagen angekommen ist Jana Holler an diesem Morgen nach nur einer Stunde Wartezeit. Um 6.30 Uhr ist sie mit ihren beiden kleinen Kindern aus Overath aufgebrochen: „Die haben das aber ganz geduldig mitgemacht“, erzählt die Mutter. Das Kastaniensammeln habe in Ihrer Familie Tradition. Sie selbst hätte schon als kleines Kind die vielen Kastanien des fast 100 Jahre alten Baums bei ihren Eltern im Garten eingesammelt. Über 100 Kilogramm bringt die Familie so auf die Waage. Das bedeutet 10 Kilo Fruchtgummi für die beiden Kleinen, „die das aber sicher auch mit Cousins und Cousinen teilen werden“, wie die Mutter ermahnt.

Kiste für Kiste entleert Thomas Bauer, ein Haribo-Mitarbeiter, die Kastanien der Familie auf ein kleines Förderband, das die braunen Gewächse dann in riesige Sammelcontainer transportiert. 200 Tonnen Kastanien kommen so jährlich beim Süßwaren-Hersteller zusammen, der diese als Spende weiter an Tierparks im ganzen Land spendet, beispielsweise in den Tierpark Hellenthal. Nach knapp zwei Stunden habe Bauer das Gefühl, dass etwas weniger gesammelt worden sei als noch vor zwei Jahren. Doch etwas ist neu in diesem Jahr: Traditionell werden mehr Kastanien als Eicheln bei Haribo abgegeben, in diesem Jahr sei es fast umgekehrt, so der Mann, der an normalen Arbeitstagen in der Produktionshalle der Firma steht. Sein Kollege Andreas Hartum, der sonst in der Zentrale sitzt, kommt beim Kastanien-Schleppen ganz schön ins Schwitzen: „Vorhin wurde hier ein 60-Kilo-Sack abgegeben. Den muss man dann schon mit mehreren Männern tragen“, so Hartum.

Dass die Schlangen an diesem Morgen noch so kurz sind, läge sicher am etwas trüben Wetter, so Leiter der Unternehmenskommunikation, Burkhard Zyber. „Morgen soll es sehr gutes Wetter werden und samstags haben ja auch viele frei – da erwarten wir wesentlich längere Schlangen.“ In Rheinland-Pfalz, wo Haribo seinen neuen Firmensitz hat, sind aktuell noch Schulferien, in Nordrhein-Westfalen dagegen nicht. Viele Familien würden sich auch für die Aktion einen Tag freinehmen, weiß Zyber aus den Jahren zuvor zu berichten. Sein Tipp: Etwas zum Essen und Trinken mitzubringen. Für Spiel und Spaß sei dagegen gesorgt: So können die Kleinen ihre Wartezeit an Mal- und Basteltischen, beim Goldbären-Kegeln und -Fischen verkürzen oder ein Erinnerungsfoto schießen. Der Clou dabei: Es sieht so aus, als ob man selbst in einer riesigen Goldbärentüte steckt.

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