100 Jahre Goldbären Das Haribo Pop-Up-Museum macht Halt auf der Grafschaft

Grafschaft · Das Pop-up-Museum von Haribo, Teil der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der Goldbären, tourt für ein Jahr durch Deutschland. Am Wochenende hat es Station in der Grafschaft gemacht. Der nächste Halt des Museums liegt in Norddeutschland.

 Ein Höhepunkt für die jüngsten Besucher im Pop-up-Muesum: die Golsbären-Produktionsmaschine.

Ein Höhepunkt für die jüngsten Besucher im Pop-up-Muesum: die Golsbären-Produktionsmaschine.

Foto: Thomas Weber

Ein ganzes Jahr lang an jedem Tag will der Grafschafter Süßwarenhersteller Haribo in diesem Jahr den 100. Geburtstag seines ersten und bekanntesten Produkts, des Goldbären feiern. Aktuell tourt ein Pop-up-Museum durchs Land und machte am Wochenende dort Station, wo viele der weltweit tagtäglich produzierten 160 Millionen Goldbären hergestellt werden, nämlich an der neuen Unternehmenszentrale im Innovationspark Rheinland in der Gemeinde Grafschaft. Dort poppte das Museum an zwei Tagen mitten auf dem Werksgelände auf, erreichen sollte es dort vor allem Mitarbeiter des Grafschafter Werks. Aber auch für werksfremde Besucher wurde die Ausstellung geöffnet, wenn es auch einer Anmeldung bedurfte.

Museum tourt ein Jahr lang durch ganz Deutschland

Eine riesige Ausstellungsfläche benötigt das Museum nicht. Kein Wunder, muss es doch auch auf engerem Raum, wie dem Bonner Münsterplatz oder dem Center Parc in Leutkirch im Allgäu Platz finden. Herzstück des Pop-up-Museums ist ein historischer Bus, der die Goldbären-Ausstellung beheimatet, die kapitelweise durch die Geschichte des Produkts führt. Zwei ausgebaute Seecontainer rahmen den Ausstellungsbus ein. Am Kiosk erhalten die Besucher nicht nur ihre Eintrittskarte, sondern auch eine kleine Willkommensnascherei. Zudem warten weitere Überraschungen, Erlebnisse, interessante Fakten und kleine Gewinne auf die Fans der Leckereien.

Ein Hingucker vor allem für die kleinen Besucher ist die Goldbären-Produktionsmaschine. Dabei ist allerdings etwas kindliche Fantasie gefragt, denn das genaue Rezept wird auch weiterhin das bestgehütete Geheimnis von Haribo bleiben. „Das ist natürlich keine originale Produktionsmaschine“, machte Pressesprecher Burkhard Zyber deutlich. Aber gerade den Kindern gefiel es, sich einen der sechs Buzzer auszusuchen. Drückt man darauf, rattert und knattert es, zucken Blitze auf und bunte Kugeln schießen durch Rohrleitungen, ehe dann eine Packung des Jubiläums-Angebots „Ü-BÄR-Raschung“ im Ausgabeschacht landet. Da wurden die Kinderaugen noch einmal besonders groß.

Werbespots mit Thomas Gottschalk oder Sepp Maier sind vielen bis heute im Gedächtnis

Besagte Packung enthält übrigens auch das blaue Goldbärchen, von dem der Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem behauptet, an der Idee der Herstellung durchaus auch beteiligt gewesen zu sein. Während sich die Kids von der Maschine begeistert zeigten, wurden bei Eltern und Großeltern Erinnerungen beim Blick auf die in Endlosschleife laufenden Werbespots aus vielen Jahrzehnten wach. Da kamen Werbe-Ikonen, wie Thomas Gottschalk oder Sepp Maier und Franz Beckenbauer wieder zum Vorschein. In der Mitte des Pop-up-Museums lohnt derweil der Blick nach oben: Das Dach der Plaza porträtiert das ikonische Produktstück in künstlerischer Weise und zeigt eine „Wortmalerei“ des Kölner Künstlers „Saxa“, der den Goldbären ein poetisches Denkmal geschaffen hat. Auf kleinem Raum schafft das Pop-up-Museum es, die abwechslungsreiche Geschichte eines bundesweit und mittlerweile längst weltweit bekannten Produkts zu zeigen. Die Schau historischer Exponate verbunden mit spielerischen Elementen, Film- und Tonaufnahmen und der Goldbären-Maschine sorgt für jede Menge Abwechslung.

Nach der Schau in Bonn, wo die Goldbären einst das Licht der Welt erblickten, und der Grafschaft, wandert das Pop-up-Museum nun weiter nach Hamburg und macht dort ab 22. Juli für zwei Wochen in der HafenCity Station. Anschließend geht es nach Leutkirch, ehe die Ausstellung zum Abschluss im September für eine Woche im Münchener Olympiapark zu sehen ist.

Das Pop-up-Museum ist eine von vielen Aktionen zum 100. Geburtstag des Goldbären. Allesamt sind diese Aktionen in überschaubarem Rahmen gehalten. Das spreche für die Tradition des Familienunternehmens Haribo, betonte Pressesprecher Burkhard Zyber am Rande der Ausstellung in der Grafschaft. Große Festakte mit viel Prominenz seien kein Teil der Unternehmenskultur. Selbiges gelte aber auch für caritative und humanitäre Aktivitäten, so Zyber. Wie stark sich Haribo bei der Flut im Ahrtal vor Jahresfrist und danach bis heute engagiert habe, sei nie Ziel einer Darstellung nach außen gewesen, so der Sprecher. Immerhin war die Unternehmenszentrale mit eigenem Hubschrauberlandeplatz gerade in den ersten Tag zunächst Sammelpunkt für die Opfer der Flut und erste Adresse für die Anlieferung von Hilfsgütern, ehe das Sammelzentrum am Nürburgring eingerichtet wurde. Später wurde der Verein „Haribo hilft“ gegründet, der unter anderem die Tiny-Haus-Siedlung in Ringen finanzierte und Flächen für Rettungs- und Hilfsorganisationen zur Verfügung stellte. Auf einem Parkplatz des Unternehmens stand zeitweise eine DRK-Großküche und produzierte täglich 20.000 Essen, der Bau des provisorischen Are-Gymnasiums wurde von Architekten des Unternehmens unterstützt. Etliche Hilfsmaßnahmen dauern bis heute an.

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