Trotz aktueller Verlustgeschäfte Das Wasser in Grafschaft soll nicht teurer werden

Grafschaft · Die Wasser- und Abwassergebühren in der Gemeinde Grafschaft sollen stabil bleiben - trotz Verlusten der Wasserwerke im sechsstelligen Bereich.

 Das Wasser in Grafschaft wird nicht teurer.

Das Wasser in Grafschaft wird nicht teurer.

Foto: dpa/Patrick Pleul

In den Ausschüssen der Gemeinde Grafschaft haben Wasser- und Abwasserwerk einen aktuellen Zwischenbericht nach dem dritten Quartal abgegeben und ihre Wirtschaftspläne für das Jahr 2022 vorgelegt. Die wichtigste Nachricht für die Verbraucher: es soll trotz aktuellen Verlustgeschäften im kommenden Jahr keine Gebührenerhöhungen geben.

Trotz Flut: In Grafschaft war die Wasserversorgung nie bedroht

Auch die Flutkatastrophe vom Juli hatte nur geringen Einfluss auf die Werke. Die Wasserversorgung im Versorgungsgebiet des Wasserwerks Grafschaft war zu jeder Zeit sichergestellt. Daher konnte man die Wasserversorgung im Ahrtal unterstützen und in Karweiler und Gelsdorf Hydranten zur Wasserversorgung der Hilfskräfte aufbauen. Schätzungen zufolge betrug die zur Verfügung gestellte Wassermenge 10.000 bis 15.000 Kubikmeter.

Den Einkaufwert von sechs- bis neuntausend Euro hofft man mit dem Hochwasserhilfsfonds abrechnen zu können. Allerdings kam das Tagesgeschäft nahezu zum Erliegen. Es konnten keine Wasserzählerwechsel durchgeführt werden, die Arbeit auf den Baustellen wurde aufgrund geringer Verfügbarkeit der Tief- und Rohrbauer nahezu eingestellt.

Wie viel Geld das Wasserwerk im vergangenen Jahr verloren hat

Nach dem dritten Quartal schätzt das Wasserwerk den zu erwartenden Jahresverlust für das laufende Jahr auf 100.000 Euro und liegt damit im Plan, der Wasserverkauf dürfte 2021 um zwei Prozent unter dem Mittel der vergangenen vier Jahre liegen. Der Wirtschaftsplan geht für 2022 von einem erneuten Verlust von 203.000 Euro aus. Wie in den Jahren danach stehen größere Investitionen an, daher plant das Wasserwerk auf Kreditaufnahmen von 1,4 Millionen Euro.

Größte Einzelmahnahmen im kommenden Jahr sollen die Erneuerung des Pumpwerks in Fritzdorf mit einem Kostenvolumen von 760.000 Euro sowie die Erneuerung des Ortsnetzes in Beller (287.000 Euro) sein. In den Jahren ab 2023 stehen dann unter anderem mehr als zwei Millionen Euro für den neuen, dritten gemeindlichen Hochbehälter bei Kalenborn an. Zudem werden die Ortsnetze in Bengen (800.000 Euro), Alteheck (300.000 Euro) und Eckendorf (650.000 Euro) erneuert. Für den Hochbehälter Kalenborn beschloss der Werkausschuss einstimmig die Vergabe der Tragwerksplanung zum Angebotspreis von gut 92.000 Euro sowie die Entwurfs- und die Genehmigungsplanung zum Angebotspreis von knapp 37.000 Euro an das Ingenieurbüro Berthold Becker Büro für Ingenieur-u. Tiefbau GmbH in Bad Neuenahr-Ahrweiler zu vergeben.

Wasserwerke in Grafschaft nehmen 2,1 Millionen Euro in Krediten auf

Beim Abwasserwerk wird für das laufende Jahr ein Verlust von 263.000 Euro prognostiziert, das sind gut vier Prozent mehr, als ursprünglich geplant. Die Mehrkosten basieren unter anderem auf einem so nicht geplanten Mehraufwand für die Betriebskostenumlage des Erftverbandes. Für das kommende Jahr weist der Erfolgsplan ein Minus von gut 335.000 Euro aus. Hier gibt es aber auch für die Folgejahre eine große Unbekannte: nämlich die Kläranlage in Sinzig, über deren Zukunft, Sanierung oder Neubau es noch keinen endgültigen Beschluss ist.

Unabhängig davon plant das Abwasserwerk Grafschaft für 2022 eine Kreditaufnahme von 2,1 Millionen Euro, Investitionen im Volumen von drei Millionen Euro stehen an.

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