Weihnachtszeit im Kreis Ahrweiler In der Grafschaft locken Adventsmärkte die Besucher

LANTERSHOFEN · Ein halbes Dutzend Grafschafter Weihnachtsmärkten öffneten am ersten Adventswochenende ihre Pforten. In allen Ortsteilen hält die Weihnachtszeit ihren Einzug mit Glühwein, Plätzchen und einem gut gelaunten Nikolaus.

 In Esch durften die Kinder den Weihnachtsbaum selber schmücken. Im Bastelzelt gestalten sie den Baumschmuck.

In Esch durften die Kinder den Weihnachtsbaum selber schmücken. Im Bastelzelt gestalten sie den Baumschmuck.

Foto: Martin Gausmann

Es war gar nicht so einfach, sich seinen Weg von Stand zu Stand zu bahnen beim mittlerweile fünften Lantershofener Adventsmärktchen. Das fand am Sonntagnachmittag auf dem Gelände des Winzervereins statt und war damit eines von einem halben Dutzend Grafschafter Weihnachtsmärkten am ersten Adventswochenende.

Die Bürgervereinigung in Lantershofen schenkte den obligatorischen Glühwein aus, der dank der kühlen Witterung auch reichlich Abnehmer fand. Äpfel oder Mistelzweige gingen ebenfalls in großen Mengen weg. Bei den Junggesellen-Schützen waren Punsch, Kinderpunsch, Eierpunsch und dazu Waffeln im Angebot. Etwas deftiger ging es bei der Feuerwehr zu, hier wurden Würstchen auf dem Schwenkgrill zubereitet.

Beim Förderverein "Katharinchen" des Kindergartens gab es allerlei Selbstgebasteltes zu erwerben, dazu bot der Verein Kaffee, Kuchen und Plätzchen an. Am Nachmittag stattete der Nikolaus dem Märktchen seinen obligatorischen Besuch ab, empfangen wurde er von einer großen Schar Kindergartenkinder, die ihn mit weihnachtlichen Liedern willkommen hießen.

Zum Dank dafür gab es für jedes Kind eine süße Überraschung. Für beste Unterhaltung des Publikums sorgten derweil die Musikfreunde Lantershofen mit einem bunten Mix an Weihnachtsliedern. Sie stimmten dabei musikalisch auf ihr Weihnachtskonzert ein, dass am 4. Adventssonntag in der Lambertuskirche stattfindet. Bei einem heißen Getränk bot das Adventsmärktchen eine schöne Gelegenheit, sich wieder einmal auszutauschen. Teile des Erlöses der einzelnen Anbieter sollen für die Sanierung der Orgel in der Lambertuskirche gestiftet werden. wbe

Niederich

Gut besucht war der schon traditionelle Weihnachtsmarkt in Niederich, wo der Brauchtums- und Verschönerungsverein ein gutes Dutzend Stände auf dem Dorfplatz aufgebaut hatte und so seinen Gästen einen erneut stimmungsvollen Empfang bereitete. In den Pavillons wurde so ziemlich alles angeboten, was man in der Vorweihnachtszeit gut gebrauchen kann. Selbst an die Hunde und Katzen war gedacht, denn für sie gab es Leckerlis, wobei der Erlös aus dem Verkauf an das Tierheim in Remagen geht.

Die Stammtischfrauen verkauften Waffeln zugunsten der Ahrweiler Tafel. Und damit es niemandem zu kalt wurde, gab es selbstverständlich auch Glühwein, der traditionsgemäß über dem offenen Feuer gewärmt wurde, sowie Eierlikör-Punsch und heißen Traubensaft.

Die Kinder erhielten vom Nikolaus, der mit seinem Freund Hans Muff gekommen war, eine gut gefüllte Tüte und ließen sich darüber hinaus auch noch von der Kindergruppe des Oevericher Theatervereins "Vorhang auf" bestens mit einem Puppenstück unterhalten, bei dem "Kastelle" einen verzauberten Lebkuchen aß und nur mit Freudentränen wieder zu heilen war. Zuvor schon hatte der Chor der Bonn International School Community ein Adventskonzert gegeben. Der Erlös des Niedericher Weihnachtsmarktes soll auch in diesem Jahr wieder einem guten Zweck zukommen. jov

Bengen

Einen historischen Adventsmarkt richtete der Bengener Ortsbeirat auf dem Dorfplatz aus, wobei sich die "Dorfregierung" um Ortsvorsteher Rainer Kratz hauptsächlich um die Versorgung der Gäste mit Getränken kümmerte. Der Erlös daraus soll für die Seniorenfeier verwendet werden.

Um die Unterhaltung der Adventsmarkt-Besucher kümmerte sich derweil der Zusammenschluss "Traustija" - das germanische Wort für Gemeinschaft - um Markus Frankreiter aus Nierendorf. Ein gutes Dutzend Freunde der Merowingerzeit hatte einige Jurten aufgebaut, in denen die Alltagsbeschäftigung der Menschen in der damaligen Zeit dargestellt wurde. So gab es am Samstagabend eine sehenswerte Feuershow mit befreundeten Gauklern aus Bad Breisig und Satzvey.

An beiden Tagen wurden Stoffe gefärbt, mit Würfelhölzchen gekegelt und immer wieder Schaukämpfe demonstriert. Da krachten Eisenschwerter aufeinander und Speere trafen dumpf auf Holzschilde. Davon konnten die Zuschauer gar nicht genug kriegen. Zumal sie ohnehin alles anfassen und ausprobieren durften. So mancher Nachwuchs-Merowinger legte sich probeweise die etwa 20 Kilogramm schwere Rüstung an. jov

Esch

Der Eifelverein Grafschaft stellte Kuchen und Waffeln bereit, die Gaststätte Yurita aus Leimersdorf Zimtschnecken und der Ortsbeirat den Glühwein. Mittelalterliche Fladen mit Speck oder Käse wurden ebenfalls gerne angenommen: Knapp drei Dutzend Kinder trafen sich am Sonntag am aufgestellten Weihnachtsbaum auf dem Dorfplatz von Esch, um ihn zu schmücken.

Zuvor hatte Karl Gaeb die Lichterketten am Weihnachtsbaum angebracht. Bereits zum zwölften Mal hatte ein Freundeskreis um Elke und Alfons Wolber zu dieser Aktion eingeladen, bei der vor allem die Kinder aus Esch und den Nachbarorten auf ihre Kosten kamen. Denn nicht nur das gemeinsame Basteln machte Spaß, sondern auch der Besuchs des Nikolaus (Detlef Domschat).

Der hatte allerdings in seinem goldenen Buch so manche Schandtat der kleinen Racker verzeichnet und wünschte sich als Ausgleich ein Gedicht oder ein Lied. Da allerdings stockte dem einen oder anderen jungen Mann die Stimme, wenn er sich seiner "Schuld" doch allzu bewusst war. Dennoch erhielt jedes Kind ein kleines Präsentpaket mit Weckmann und allerlei Spiel- und Bastelmaterial.

Doch nicht nur an die Kinder war gedacht, auch die Erwachsenen hatten ihren Spaß. Vor allem dank Ahr-Glühwein, dazu gab es auch Apfelpunsch und Apfelschnaps. Am offenen Feuer brutzelten kiloweise Spießbraten, und in riesigen Pfannen wurden deftige Champignons und Bratkartoffeln zubereitet. Der Stockbrotteig blieb allerdings im Kühlschrank, weil es aufgrund des immer wiederkehrenden Nieselregens nicht gelang, ein brauchbares Lagerfeuer zu entzünden. Der Erlös der Aktion ist wie in jedem Jahr jeweils zur Hälfte für den Förderverein tumor- und krebskranker Kinder in Bonn und für die kreisweite Hilfsaktion "Nachbar in Not" gedacht. jov

Nierendorf

So schön wie nie erstrahlt der Nierendorfer Weihnachtsbaum, nachdem ihn der Vorstand des Heimat- und Bürgervereins Nierendorf geschmückt hatte. Bevor die Aktivisten den Dorfbaum vor der Kirche mit den in der Vorwoche gebastelten Holzsternen verschönerten, hatten Mitglieder des Ortsbeirates unter Leitung von Ortsvorsteher Klaus Huse den Baum aufgestellt.

Auch einige Kinder waren wieder mit Feuereifer beim Schmücken dabei. Als Dank für ihre Bastelarbeiten und ihre Mithilfe beim Schmücken erhielten alle aktiven Helfer einen großen Schoko-Weihnachtsmann. Nach getaner Arbeit gab es für alle noch Kinderpunsch und Glühwein, alle waren sich - wie jedes Jahr - einig: Einen so schönen Baum hatte das idyllische Nierendorf noch nie. jov

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