Eltern in Esch besorgt Offensichtlich verwirrter Mann vor Kita ruft Polizei auf den Plan

Grafschaft · Ein Mann ist am Donnerstagmorgen vor einer Kita auf der Grafschaft aufgetaucht. Nachdem er von Verschwörungstheorien und Vergewaltigung sprach, rief der Leiter die Polizei. Diese sah aber von einer Festnahme ab.

 Kita „Im Land der Märchen“ in Esch: Ein offensichtlich verwirrter Mann hat dort einen Polizei-Einsatz verursacht.

Kita „Im Land der Märchen“ in Esch: Ein offensichtlich verwirrter Mann hat dort einen Polizei-Einsatz verursacht.

Foto: Martin Gausmann

Ein junger, „offensichtlich verwirrter“ Mann stand am Donnerstagmorgen in Esch auf der Grafschaft vor der Kindertagesstätte "Im Land der Märchen". Dies teilt Kita-Leiter Tim Kündgen in einem Schreiben an die Eltern mit. Zuerst nach Wasser fragend, schreibt Kündgen, habe der Mann Kolleginnen und Eltern auf Zigaretten angesprochen. Im Anschluss habe er noch über „Verschwörungstheorien, Psychotherapien und Vergewaltigung“ gesprochen. Daraufhin, so Kündgen, habe er den Mann gebeten, das Kita-Gelände zu verlassen und die Polizei verständigt. Als die Beamten eine halbe Stunde später eintrafen, sei der Mann nicht mehr in der Straße der Kita aufzufinden gewesen. Die Polizei sei im Anschluss noch durch das Dorf gefahren.

Kündgen bat die Eltern „zumindest“ am Donnerstag, ihre Kinder in der Abholzeit aufmerksam zu begleiten und nicht durch jüngere Geschwisterkinder abholen zu lassen.

Das Schreiben des Kita-Leiters verbreitete sich rasant im Internet. Auf Facebook wurde es bis Donnerstagnachmittag vielfach kommentiert und bereits 31 Mal geteilt.

Polizei bestätigt Vorfall

Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Koblenz bestätigt den Vorfall auf Nachfrage des General-Anzeigers nach Rücksprache mit der zuständigen Polizeiinspektion in Bad Neuenahr-Ahrweiler „an sich“, wie es heißt. Bei einer Nahbereichsfahndung habe der Mann kurze Zeit später angetroffen werden können. Die Polizeisprecherin erklärt den Aufenthalt des Mannes an der Kindertagesstätte wie folgt: „Es handelte sich hierbei um eine Person, welche sich auf dem Weg in eine Klinik verirrt hatte und aufgrund dessen ein wenig desorientiert war“.

Nach Feststellung der Personalien habe der Herr aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen werden können, da „keinerlei vorwerfbares Verhalten und auch keine Eigen- oder Fremdgefährdung vorlag“.

Laut einem Vertreter der Gemeinde Grafschaft, die die Trägerschaft der Kindertagesstätte innehat, klingelte der Mann an der Tür der Einrichtung und gab an, mit dem Taxi aus Boppard gekommen zu sein. Im von Esch mit dem Auto ungefähr 80 Kilometer entfernten Boppard gibt es eine Klinik für Psychosomatik.

Zum Zeitpunkt des Vorfalls in der Kindertagesstätte anwesende Eltern und Kinder hätten Angst gehabt. Der Aufforderung des Kita-Leiters, das Grundstück zu verlassen, habe der Mann allerdings ohne Widerstand Folge geleistet, so der Vertreter der Gemeinde.

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