Bevölkerung Grafschaft Kinderzahlen in der Grafschaft steigen

RINGEN · Die Politik spricht über den Neubau eines Sechs-Gruppen-Kindergartens. Die Kosten werden auf fünf Millionen Euro geschätzt und dürften die höchste Hürde sein.

 Mittagessen in der gemeinsamen Mensa von Kita und Schule in Ringen. Künftig könnten die Kita-Räume zu Schulräumen werden.

Mittagessen in der gemeinsamen Mensa von Kita und Schule in Ringen. Künftig könnten die Kita-Räume zu Schulräumen werden.

Foto: Martin Gausmann

In der Grafschaft laufen derzeit die Planungen zum Bau eines sechsten Kindergartens. Aktuell befasst sich die Verwaltung mit dem Ankauf eines entsprechenden Grundstücks von der Kirche in Ringen. Derzeit liegen dabei die Preisvorstellungen noch weit auseinander. „Der erst im frühen Planungsstadium befindliche Kindergarten mit zwei Gruppen könnte aber schon bald viel zu klein sein“, sagte Bürgermeister Achim Juchem. Er legte dem zuständigen Schulträgerausschuss Prognosen zur Entwicklung der Schülerzahlen vor.

Das Szenario sieht demnach bis zum Schuljahr 2024/25 so aus:

Gelsdorf: In Gelsdorf, wo ab Sommer 99 Kinder die Grundschule besuchen, steigt der Bedarf an Plätzen stark an, 2023/24 werden dort 159 Kinder erwartet, danach sinken die Zahlen deutlich.

Leimersdorf: Die Leimersdorfer Einrichtung, in der im kommenden Schuljahr 125 Grundschüler lernen, schrumpft. Im Schuljahr 2022/23 werden dort weniger als 100 Kinder sein, 2024/25 sind es nur noch 82.

Ringen: In Ringen steigen die Zahlen. Im kommenden Schuljahr sind es 139 Kinder, 2022/23 gar 167.

Gelsdorf und Ringen kommen an ihre Kapazitätsgrenzen, zumal die Ganztagsschüler ein höheres Raumangebot beanspruchen. Reserven für Anbauten sind zumindest in Gelsdorf und Leimersdorf nicht vorhanden.

Was die Statistik aber nicht beinhaltet, sind Zuzüge, die in der Grafschaft ein beachtliches Ausmaß erreichen könnten. Aktuell wird über zwei große (Ringen und Gelsdorf) und jede Menge schnell umsetzbare kleine Baugebiete gesprochen.

Allein im Bereich „Kreuzerfeld II“ in Ringen sind 50 Neubauten geplant, viele werden von jungen Familien bezogen. Das sind dann in großer Mengen auch Familien mit Schul- und Kindergartenkindern. Der Bedarf an entsprechenden Plätzen dürfte weitaus höher sein, der Druck auf die Verwaltung wächst, zumal es schnellen Handelns bedarf.

Bürgermeister Juchem dachte in der Ausschusssitzung laut über eine mögliche Variante nach, nämlich die Schließung des derzeitigen Ringener Kindergartens und die Nutzung der Räumlichkeiten durch die benachbarte Grundschule.

Um die Kleinsten zu betreuen, bedürfe es in einem solchen Fall eines neuen Sechs-Gruppen-Kindergartens, erläuterte der Bürgermeister dem zuständigen Gremium. „Und der muss dann ganz schnell umgesetzt werden“, so der Bürgermeister, der von einer Bauzeit von einem Jahr und möglichen Kosten von rund fünf Millionen Euro sprach. Vertreter von CDU und SPD forderten im Ausschuss darum, umgehend, Beratungen über das mögliche Szenario aufzunehmen.

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