Neue Drehleiter Kirchlicher Segen für mehrere Rettungsfahrzeuge in der Grafschaft

Ringen · Erst am Wochenende erhielten drei Fahrzeuge der Feuerwehr und des DRK den kirchlichen Segen. Ganz neu waren sie dabei allerdings nicht, waren sie doch schon bei der Flutkatastrophe im Einsatz. In Ringen freut man sich besonders über eine „Drehleiter mit Knick“.

 Pastor Alexander Burg segnet die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Ringen.

Pastor Alexander Burg segnet die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Ringen.

Foto: Martin Gausmann

Der Grafschafter Gemeinderat kommt nicht nur nur seiner Pflichtaufgabe nach, eine einsatzfähige Feuerwehr mit kommunalen Mitteln zu unterhalten. Auch die Unterstützung der Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wurde unlängst beschlossen und damit auf die gleiche Ebene gestellt. Am Wochenende luden nun Wehr und DRK zum Tag der offenen Tür nach Ringen ein. Das dokumentierte nach außen, dass die örtliche Rettungsfamilie zusammenwächst. Längst kommt man immer wieder zusammen, oft zu gemeinsamen Übungen.

Das Fest war dann auch Anlass, gleich drei Fahrzeuge mit dem kirchlichen Segen zu versehen, Pastor Alexander Burg hatte alle Hände voll zu tun. Dabei sind die Fahrzeuge nicht mehr allzu neu, die neue Drehleiter als das mächtigste von ihnen wurde schon im November 2020 geliefert. Aber die Pandemie und die Flut an der Ahr verhinderten bislang öffentliche Auftritte, Rettungseinsätze haben die Fahrzeuge dagegen schon reichlich hinter sich.

Drehleitern sind High-Tech-Maschinen

Hinter der landläufigen Bezeichnung der Drehleiter verbirgt sich eine High-Tech-Maschine, kein Wunder, dass das Gerät 660.000 Euro kostete, von denen die Gemeinde eine halbe Million aus eigener Tasche zahlte. Aber der Blick auf den Kontostand habe die damalige Entscheidung im Rat zu einer Anschaffung erleichtert, sagte Bürgermeister Achim Juchem bei der Segnung. Das kompakte und wendige, im Feuerwehrjargon „Hubrettungsfahrzeug“ bezeichnete Gerät mit 23 Metern Nennrettungshöhe kann mehr als eine normale Leiter. Unter anderem kann der obere Leiterteil durch ein Gelenk abgeknickt werden. So erreicht man auch Ziele, die eine normale Leiter nicht ansteuern kann. In den engen Gassen der Grafschafter Dörfer kann das eminent wichtig sein. Wichtig zur Personenrettung ist auch, dass der Rettungskorb 500 Kilogramm Zuladungskapazität zur Personenrettung auch mit Krankentrage oder Rollstuhl hat. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, einen solchen Fuhrpark in Ringen zu haben“, dankte der neue Löschgruppenführer Carsten Schmitt Wehrleitung, Rat und Verwaltung für die große Unterstützung.

Neue Fahrzeuge waren auch für das Grafschafter DRK notwendig geworden, denn während der Rettungseinsätze nach der Flutkatastrophe an der Ahr waren zwei alte Fahrzeuge buchstäblich „in die Knie gegangen.“ Auch hier hatte die Gemeinde Grafschaft Zuschüsse zur Anschaffung bereitgestellt. Ein neuer Ford Transit ersetzte einen 20 Jahre alten Opel Movano als Mannschaftsfahrzeug und ein Ford Ranger einen ebenfalls 20 Jahren alten VW Golf als Kommandowagen. „Wir haben gesehen, dass wir gerade in Bezug auf die Flutkatastrophe viel nachrüsten müssen“, sagte Christoph Peters vom DRK auch im Hinblick auf die Geländegängigkeit. Wie nötig diese ist, wurde ebenfalls bei der Flut klar, als der damals neue geländegängige Grafschafter Rettungswagen als einziges derartiges Fahrzeug im Ahrtal zwei Wochen lang rund um die Uhr Einsätze fuhr. Beim Feuerwehrfest in Ringen präsentierte das DRK auch noch seine neueste Anschaffung, nämlich eine Drohne mit üppiger Ausstattung, wie Suchscheinwerfer, Hochleistungsspotlight, Kamera, Wärmebildkamera und Lautsprecher.

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