Konzert und Ausstellung in Holzweiler Bläserstücke aus dem Barock treffen auf mediterrane Malerei

Holzweiler · Musik meets Malerei – so könnte das Motto für das jüngste Konzerte in der Villa Bellestate in Holzweiler gelautet haben. Denn neben barocken Blaserstücken gab es auch eine Ausstellung mit mediterranen Panoramen.

 Stipendiaten der Villa-Musica-Stiftung spielen in der Villa Bellestate Bläserstücke aus dem Barock und der Spätromantik.

Stipendiaten der Villa-Musica-Stiftung spielen in der Villa Bellestate Bläserstücke aus dem Barock und der Spätromantik.

Foto: Martin Gausmann

Kultur im Doppelpack hat der Grafschafter Kunstverein in der Holzweiler Villa Bellestate geboten. Stipendiaten der Villa-Musica-Stiftung präsentierten am Sonntag um Flöten-Dozentin Andrea Lieberknecht Bläserstücke aus dem Barock und der Spätromantik. Rund um das Konzert konnten die Besucher im Gartenpavillon die Ausstellung "Land in Sicht" von Jutta Redling besichtigen. Die musikalischen Landschaften trafen dort auf die mediterranen Panoramen der Rheinbacher Künstlerin und traten in einen stimmungsvollen Dialog. Die Besucher genossen dies sichtlich nach Ende der Coronaschutz-Maßnahmen.

Musikalisch startete die Matinée mit der Triosonate in G-Dur BWV 1039 von Johann Sebastian Bach. Verträumte Töne schmeichelten dem Ohr und der markante Schluss des ersten Satzes sorgte für Spannung. Über dem Klangbett des Fagotts von Francisco Lopes Soutinho Ventura Martins ergingen sich Lieberknecht und Flötist Tomer Amrani in innigem Gespräch, und ein lustiges Tänzchen eilte dem warmen Applaus des Publikums entgegen.

"Le Tombeau de Couperin" von Maurice Ravel übersetzt sich zwar mit "Grabmal", trug aber kaum Trauer in sich. Auch wenn die Emotionen die Komposition zu übermannen drohten, mischten sich liebliche Erinnerungen in die Musik. Eine facettenreiche Serie klanglicher Bilder sorgte für großen Abwechslungsreichtum. Shagayegh Sharabi (Oboe), Jakob Plag (Klarinette) und Iago Bernat Sanchis (Horn) haben zwar aus unterschiedlichsten Ecken der Welt ihren Weg auf die Grafschaft gefunden, agierten aber als ein perfekt aufeinander abgestimmter Klangkörper. In Solo-Passagen durften die jungen Musiker ihr virtuoses Können unter Beweis stellen, im Zusammenklang erfüllten sie auch den letzten Winkel der Villa.

Bravo-Rufe als Anerkennung

Intimer wurde es dann wieder mit dem Flötenduett in e-Moll von Wilhelm Friedemann Bach, das Lieberknecht und Amrani gemeinsam vortrugen. Eng verschlungen durchzogen endlose Melodien den nebligen Vormittag, und weiche Klänge luden zum Träumen ein. Der virtuose Schluss erhielt sogar Bravo-Rufe als Anerkennung.

Das Bläserquintett op. 43 von Carl Nielsen beschloss den musikalischen Reigen. Auf ein Fagott-Signal hin durfte jedes Instrument seine eigenen Akzente setzen. Dem harmonischen Menuett wurde ein Trio gegenübergestellt, das in ferne Sphären forttrug. Auf eine dunkle Oboe folgte schließlich ein hoffnungsvoller Choral und ein virtuoser Satz Variationen.

Nach der Zugabe, welche alle sechs Musiker auf der Bühne vereinte, konnten sich die Besucher noch dem Farbenspiel der Acryl-Malereien von Redling hingeben, bevor man die Villa durch eines der Gartentore verließ.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort