Haribo in der Grafschaft Künftige Ansiedlung hat bereits erste Auswirkungen

GRAFSCHAFT · Die angespannte Haushaltslage der Gemeinde Grafschaft erfährt voraussichtlich im Jahr 2014 eine "Verschnaufpause". Bürgermeister Achim Juchem (CDU) legte dem Gemeinderat gestern Abend einen ausgeglichenen Haushalt vor.

"Den ausgeglichenen Etat verdanken wir der stetigen Entwicklung von Gewerbeflächen. Das Gewerbesteueraufkommen hat sich in den Jahren 2004 bis 2013 von 1,5 Millionen auf 4,5 Millionen Euro verdreifacht", sagte Juchem. Bis zum Jahre 2017 rechnet die Gemeinde in der Finanzplanung gar mit einem Gewerbesteueraufkommen von sechs Millionen Euro. Allerdings plagen die Gemeinde reichlich Schulden. Mit 18,7 Millionen Euro Verbindlichkeiten geht die 11.000 Einwohner-Gemeinde in das nächste Jahr.

Dennoch sind die Perspektiven der aus zahlreichen Einzelortschaften bestehenden Gemeinde eher rosig, was insbesondere der anstehenden Haribo-Ansiedlung geschuldet ist. Dank unter den Nivellierungssätzen liegenden Steuerhebesätzen boomt es in den Gewerbegebieten. Noch lassen sich die Haribo-Auswirkungen auf die künftigen Gewerbesteuern freilich nicht abschätzen. Dennoch kann man getrost davon ausgehen, dass es zu gewaltigen Mehreinnahmen kommen wird. Juchem: "Zu erwarten sind von Dauer hohe Gewerbesteuererträge."

Dass es in 2014 vermutlich gar einen Haushaltsüberschuss von 2,7 Millionen Euro geben wird, verdankt man im Übrigen großflächigen, allerdings auch einmaligen, Grundstücksverkäufen, die größtenteils auch im Zusammenhang mit der Haribo-Ansiedlung stehen. Eine Anhebung der Steuersätze bedarf es daher zur Erreichung der Konsolidierungszielsetzungen in den kommenden Jahren nicht. Kopfzerbrechen bereitet indes die Übernahme, Sanierung und Erweiterung der kirchlichen Kindergärten in Gelsdorf und Lantershofen. Juchem sprach gestern von "enormen Belastungen". 3,2 Millionen Euro muss die Gemeinde hierfür aufbringen.

Der Ergebnishaushalt sieht Erträge von 20,6 Millionen und Aufwendungen von 18,1 Millionen Euro vor. Im Finanzhaushalt sind Einzahlungen von 18,5 Millionen Euro veranschlagt, denen Auszahlungen von 14,6 Millionen Euro gegenüber stehen. Zwei Millionen Euro wird die Grafschaft an Krediten für Investitionen aufnehmen.

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