Tagen der offenen Höfe Mehr als 10.000 Besucher kamen nach Gelsdorf

GELSDORF · "Die Veranstaltung ist zum Selbstläufer und zum Publikumsmagneten geworden." Das stellte Kreisbeigeordneter Horst Gies am Samstag bei der Eröffnung der Tage der offenen Höfe in Gelsdorf fest. Und: "Es ist ein Höhepunkt für den gesamten Kreis Ahrweiler."

 Vor allem die Kinder zog es in die offenen Ställe der Gelsdorfer Bauernhöfe.

Vor allem die Kinder zog es in die offenen Ställe der Gelsdorfer Bauernhöfe.

Foto: Martin Gausmann

Schon am Morgen drängten sich Tausende von Besuchern durch den Ort und wagten Blicke hinter die weit geöffneten Scheunentore der Bauernhöfe und die einladend aufgesperrten Werkstatttüren des heimischen Handwerks. Und vor allem Stadt-Kinder lernten beim Streicheln des Hornviehs: "Kühe sind nicht lila." Ein Umstand, der besonders Ortsvorsteher Andreas Ackermann schmunzeln ließ. Er forderte die Besucher auf, sich "Zeit fürs Dorf zu nehmen".

"Hier wurde ein Forum geschaffen, dass für Jung und Alt spannende und interessante Einblicke in die wichtigsten Bereiche des ländlichen Lebens gibt", so Gies weiter.

Das Wochenende der Landwirtschaft, des Handwerks und der Genüsse biete den Besuchern eine einzigartige Möglichkeit, Obstbau und Viehzucht selbst zu erleben. Dabei dürfe man gerne Frage stellen, über alles diskutieren und dabei auch die breite Leistungspalette der Grafschafter Betriebe kennen lernen.

Die Familienbetriebe in Gelsdorf seien der Tradition verpflichtet, stellten sich aber auch den Herausforderungen des Marktes von morgen, wusste Gies. Im Obstanbaugebiet Grafschaft hätten etliche Betriebe ihre Zukunft in der verstärkten Direktvermarktung gefunden, was der Slogan "Produkte aus der Region für die Region" verdeutliche. Gerade in diesen Bereichen bedürfe es vielfältiger Anstrengungen, um erfolgreich am Markt bestehen zu können. Daher sollten auch die heimischen Bauern diese Plattform nutzen, um ein großes und interessiertes Publikum von den Vorteilen ihres Berufsstandes zu überzeugen.

Ohnehin habe sich die Gemeinde Grafschaft als starker Wirtschaftsstandort mit innovativen und investitionsstarken mittelständischen Unternehmen positioniert, anerkannte Gies. "Hier hat man früh erkannt, welche Bedeutung die Stärkung der Wirtschaft sowie der Erhalt von bestehenden und die Ansiedlung neuer Arbeitsplätze haben." Der Gewerbepark Gelsdorf und der Innovationspark Rheinland, den sich Haribo als neuen Standort auserkoren habe, seien wirtschaftliche Aushängeschilder der Gemeinde.

Bürgermeister Achim Juchem schlug dann den Bogen von Haribo zu den Gelsdorfer Bauern, denn nicht weniger als ein halbes Dutzend von ihnen "sind in unterschiedlicher Art und Weise Zulieferer für die Goldbären". Gelsdorf verfüge darüber hinaus über eine intakte Dorfgemeinschaft und ein reges Vereinsleben mit Feuerwehr, Kirchenchor, Junggesellen und den Möhnen. Die offenen Höfe seien ein Spiegel des Gemeinschaftssinns und des Heimatgefühls der Gelsdorfer.

Bruno Kleuser, Vorsitzende der Interessengemeinschaft, begrüßte zur 18. Auflage der offenen Höfe besonders Ahrweinkönigin Jennifer Knieps. Sie freute sich ebenso über zahlreiche kleine und große Sehenswürdigkeiten wie Kreisbauern- und Winzerchef Hans Boes und Geschäftsführerin Ursula Krupp. Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Schwarzwaldort Marxell-Schielberg sorgte mit rund 20 jungen Musikern für die flotte Begleitmusik und zugleich für hochprozentigen Ausschank. Eine langjährige Freundschaft verbindet die Schwarzwälder mit Gelsdorf.

Bis Sonntagabend wurden in Gelsdorf erneut mehr als 10.000 Besucher aus der ganzen Region gezählt. Sie atmeten den Duft von frischem Heu, informierten sich über gesunde Ernährung und moderne Landwirtschaft und nahmen das Obst gleich tütenweise mit nach Hause, Spezialitäten aus den Küchen der Landfrauen dito.

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