Tradition auf der Grafschaft Neue Gesichter feiern alte Traditionen

LANTERSHOFEN · In Lantershofen herrscht Hochbetrieb: Festkommers und Parade als Kirmes-Höhepunkte. Junggesellen paradieren im Stechschritt dreimal an der Festgesellschaft vorbei.

 Die Jubilare: Johannes Schütz (v.l.), Markus Gansewig, Franz-Peter Efferz, Thomas Franken, Josef Franken, Heinz Dünker, Otto Krämer und der amtierende König Robin Grießel.

Die Jubilare: Johannes Schütz (v.l.), Markus Gansewig, Franz-Peter Efferz, Thomas Franken, Josef Franken, Heinz Dünker, Otto Krämer und der amtierende König Robin Grießel.

Foto: Martin Gausmann

Seit Sonntag feiern die Lantershofener ihre Lambertuskirmes. Offiziell. Denn hinter verschlossenen Türen wird bereits seit zwei Wochen intern gefeiert. Montag fand im Saal des Winzervereins der Festkommers statt. „Kirmesmontag ist der wichtigste Tag des Jahres“, hatte der erst vor einer Woche ins Amt gehobene Regens des örtlichen Studienhauses für Priesteramtskandidaten, Volker Malburg, schon beim Festgottesdienst am frühen Montagmorgen betont.

Malburg war nicht der einzige Neue bei besagtem Festkommers. Erst am vergangenen Mittwoch hatten die Kirmes ausrichtenden Junggesellen-Schützen Johannes Schütz zu ihrem neuen Hauptmann und Vorsitzenden gewählt, da dem amtierenden Hauptmann Robin Grießel der Königsschuss gelungen war (der GA berichtete). Neu war auch, dass es in diesem Jahr einen Eisernen Jubilar gab: Josef Franken war vor 65 Jahren der Königsschuss gelungen. Ihm wurden zahlreiche Ehrungen zuteil.

Schütz führte souverän durch den Festkommers der 250 Junggesellen, Bürgervereinsmitglieder und geladenen Gäste. Er informierte in seiner Eröffnungsrede darüber, dass die Tragfahne der Gesellschaft von Grund auf restauriert wurde. Diese weist unter anderem auf die Tugenden der Junggesellen-Schützen hin. Hochachtung vor so viel gelebter Tradition zollte Dechant Jörg Meyrer, zumal gerade in heutiger Zeit viele Traditionen verloren gingen. Regens Malburg hatte in seiner kurzen Zeit in Lantershofen bereits festgestellt, dass die Kirmestraditionen auch gelebte Integration vieler Lantershofener Neubürger mit sich bringen.

Parade und Hochamt

Neben ihm war auch der Kreisbeigeordnete Friedhelm Münch ein Neuer der Lantershofener Kirmes, deren Festkommers er als „legendär“ bezeichnete. Den Junggesellen brachte er eine Zuwendung von knapp 800 Euro als Zuschuss für die Anschaffung einer neuen Schwenkfahne mit. Der Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem dankte den Junggesellen noch einmal explizit für deren Hilfe beim Hochwasserereignis vom Juni. Ortsvorsteher Leo Mattuscheck führte derweil die Verdienste der Königsjubilare auf. Neben Josef Franken waren das Heinz Dünker (König vor 60 Jahren), Otto Krämer (50 Jahre) und Thomas Franken (25 Jahre). Erich Althammer, Vorsitzender der Bürgervereinigung, erläuterte die lange Geschichte des Winzersaals. Nun in Gemeindeeigentum, sei seine Zukunft gesichert.

Zwar war der Festkommers nichtöffentlich, aber am Nachmittag verfolgten im Ort viele Zuschauer die Stechschritt-Parade der Junggesellen. Das Fest begann am Sonntagmorgen mit dem Hochamt, bei dem die Lantershofener Chöre die Lambertus-Messe sangen. Am Mittag zogen die Junggesellen samt Spielmannszug und Blasorchester auf, um die Majestäten zur feierlichen Festandacht in die Lambertus-Kirche zu geleiten. Vor der Kirche präsentierte sich die Gesellschaft dem Publikum. Die Fanfarenbläser traten auf, Fähnrich Matthias Schopp schwenkte die Fahne zu Ehren der Majestäten. Schließlich paradierte die komplette Gesellschaft vor Hunderten von Schaulustigen drei Mal im Stechschritt an den Königen vorbei. Dem großen Festzug folgte am Abend der Kirmesball mit der Bonner Band Roadrunner.

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