Erdrutsch an der Tongrube Ringen/Karweiler bereitet der Bevölkerung Sorgen Ortsvorsteher spricht von "modernem Landraub"

KARWEILER · Der erneute Erdrutsch in Karweiler und die immer näher an den Ort rückende Tongrube sowie die damit verbundenen Gefahren bereiten sowohl den Einwohnern des Dorfes als auch dem Ortsbeirat große Sorgen. Dies teilte der Ortsvorsteher von Karweiler, Albert Mertens, mit.

Der Rahmenbetriebsplan führe in geringer Entfernung an einem Aussiedlerhof vorbei und grenze an die vorhandene Wohnbebauung. "Der Wohnstandort Karweiler, die Wohnqualität und die Grundstückswerte werden hiervon erheblich betroffen", erklärte der Christdemokrat.

Zudem berge die Situation durch den Klimawandel und die damit einhergehenden Wetterkapriolen, insbesondere aber durch den Grundwasserentzug "große Gefahren für Leib und Leben und Gebäudeschäden". Mertens: "Ganz zu schweigen davon, dass mehrere Generationen mit dem erheblichen Eingriff in Natur und Landschaft leben müssen." Innerhalb des Rahmenbetriebsplanes benötige der Betreiber der Tongrube für die Abbauflächen eine Hauptbetriebsplanzulassung vom Landesamt für Geologie und Bergbau (Bergbauamt) und müsse im Besitz der Flächen sein. Bereits bei der zuletzt vor zwei Jahren vom Bergbauamt genehmigten Abbaufläche "E" sei es genau dort zu einem Erdrutsch gekommen. Der Eigentümer der Fläche, ein Landwirt, sah damals keinen anderen Ausweg, als diese an den Grubenbetreiber zu veräußern, berichtete der Ortsvorsteher. Für die aktuelle Erdrutschfläche, die in der beantragten Abbaufläche "F" liegt, hätten weder Ortsbeirat noch Gemeinderat bislang eine Zustimmung erteilt. Der Betreiber ist auch nicht im Besitz dieser Fläche. Zudem hat das Bergamt der Erweiterung noch nicht zugestimmt.

"Ein Schelm wer Böses dabei denkt", so Mertens. Es dränge sich der Verdacht auf, "dass hier nicht mit der notwendigen Sorgfalt gehandelt worden ist und man es mit einer eine Art von modernem Landraub zu tun hat", sagte Mertens wörtlich. Die geschaffenen Fakten würden den Eigentümer der Abbruchfläche wieder zum Handeln zwingen. "Sollte es zu einem Verkauf dieser Fläche kommen, sehen wir aus den bisherigen Reaktionen des Bergamtes, das von dort die Hauptbetriebsplanzulassung erteilt wird. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass vom Bergamt die größte Priorität in der Gewinnung der Bodenschätze liegt und das Wohl der betroffenen Menschen hinten ansteht", erklärte Mertens.

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