Im Gleichschritt fürs Dorf Paraden und Festkommers waren Höhepunkte der Lantershofener Lambertuskirmes

LANTERSHOFEN · Traditionelle Dorffeste und gerade die Patronatsfeste haben einen immer schwereren Stand und verschwinden nach und nach von den Veranstaltungslisten. Ganz bestimmt, wenn sie nicht nur an Wochenenden gefeiert werden. Nicht so in Lantershofen.

 Das Tambourcorps der Junggesellen-Schützen führte die Paraden in Lantershofen an.

Das Tambourcorps der Junggesellen-Schützen führte die Paraden in Lantershofen an.

Foto: Gausmann

Das haben die, die dort die Traditionen hochhalten, gestern bewiesen. In dem Grafschafter Ort feiern Alt und Jung seit Sonntag ausgelassen die Lambertuskirmes. Der Höhepunkt ist dabei der Kirmesmontag, wenn sich die Mitglieder der Bürgervereinigung und der Junggesellen-Schützen zum Festkommers im Winzerverein treffen. Eine reine Männerrunde. Einzige Ausnahme ist die Landtagsabgeordnete Petra Elsner, weil sie in Lantershofen wohnt.

Und rund drei Dutzend "Brötchesmädche", die sich um das leibliche Wohl kümmern. Landrat, Landtagsabgeordnete, Bürgermeister, Ortsvorsteher und die Geistlichkeit waren der Einladung des neuen Schützenkönigs Benedikt Queckenberg zu Kirmes und Festkommers gefolgt, der eine Besonderheit aufwies - drei Jubilare: Uli Ley (König 1989), Erich Klaes (1964) und Hermann-Josef Efferz (1954).

Robin Grießel, Hauptmann und Vorsitzender der Junggesellen-Schützen, eröffnete den Kommers. Die Junggesellen sind der Veranstalter, alles hört auf ihr Kommando. Das ist wohl mit ein Grund dafür, dass das Zusammenleben verschiedener Altersschichten in Lantershofen so gut funktioniert.

Grießel sprach über massive Probleme vor der Kirmes, die es zu lösen galt. Das klappte dank funktionierendem Vorstand einwandfrei. So war es immer, die Leitung des Junggesellenvereins löst seit 1927 alle Probleme. Entsprechend lobten Landrat Jürgen Pföhler sowie Elsner und MdL Horst Gies den Zusammenhalt im Ort. "In einer Zeit der Smartphone-Generation haben wir beim Schützenfest gestanden und uns unterhalten", so Elsner. Das sei heutzutage ein Stück Lebensqualität.

Neben dem Blasorchester Colonia sorgte das vereinseigene Tambourcorps zusammen mit den Fanfarenbläsern für einen musikalischen Höhepunkt. Nach dem nicht-öffentlichen Festkommers verfolgten am Nachmittag viele Zuschauer die Stechschritt-Paraden der Junggesellen-Schützen.

Das Fest hatte offiziell am Sonntagmorgen mit dem Hochamt begonnen. Nachmittags zog die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft feierlich auf. Spielmannszug und Blasorchester zogen mit Offizieren, Fähnrichen und der Infanterie durch den Ort, um die Majestät zu Hause abzuholen und zur feierlichen Festandacht in die Lambertus-Kirche zu geleiten. Vor der Kirche präsentierte sich die Gesellschaft dann dem Publikum. Die Fanfarenbläser traten auf, der Fähnrich schwenkte die Fahne zu Ehren der Majestäten. Schließlich paradierte die komplette Gesellschaft drei Mal im Stechschritt an den Königen vorbei. Dem anschließenden großen Festzug folgte der besuchte Kirmesball.

Höhepunkt der Feiern aber war der Kirmesmontag mit dem Wecken der Bevölkerung durch das Tambourcorps, dem Festgottesdienst, Festkommers sowie Fändelschwenken und Parade. Am Abend fand schließlich der Königsball statt. Mit einem Trinkzug als Dank der Bevölkerung an die Junggesellen und einer Tanzveranstaltung endet heute die Kirmes.

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