Zahl der Einbrüche sinkt Polizei legt Kriminalstatistik für Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Grafschaft vor
KREISSTADT/GRAFSCHAFT · Die Polizei Bad Neuenahr-Ahrweiler hat am Freitag die Kriminalstatistik für die Kreisstadt und die Grafschaft vorgelegt. Insgesamt gab es im Dienstgebiet im vergangenen Jahr 2765 Straftaten, 34 weniger als im Jahr zuvor. Die Aufklärungsquote stieg um 2,5 Prozentpunkte auf 51,4 Prozent.
Wilfried Manheller, Vize der Ahrweiler Wache und dortiger Kripochef, nannte Details. Rückläufig sind mit 355 Fällen gegenüber 433 im Vorjahr die Einbruchsdelikte. Ein Trend, den auch Manhellers Kollegen in Remagen beobachtet haben. Eine deutliche Steigerung wurde hingegen bei Betrug und Computerkriminalität registriert. 533 Delikte im Jahr 2012 stehen 462 im Jahr 2011 gegenüber.
Manheller: "Dabei ist der Betrug mittels Internet der entscheidende Steigerungsfaktor, was sicherlich auch darauf zurückzuführen ist, dass das Internet durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Datenspeicherung ein relativ gefahrloser Tummelplatz für die Täter geworden ist." Steigerungen gab es auch beim Thema Sachbeschädigung, von 309 auf 396 registrierte Taten.
"Das hängt zum einen mit dem gesteigerten Anzeigeverhalten der Betroffenen, aber auch mit der sinkenden Rücksichtnahme auf das Eigentum des anderen zusammen", analysiert der Erste Kriminalhauptkommissar. 23 Fälle von schwerer Körperverletzung hat es in 2012 gegeben. 2011 waren es 26. Dazu erläutert Manheller: "Bei den Körperverletzungsdelikten schwanken die absoluten Zahlen zwar von Jahr zu Jahr, liegen aber insgesamt seit Jahren auf einem konstanten Niveau."
Auch die Zahl der Körperverletzungsdelikte im Zuge von Schlägereien in der Öffentlichkeit bewege sich seit Jahren auf einem verhältnismäßig konstanten Niveau, "wobei aber festzustellen ist, dass die Brutalität - insbesondere durch Fußtritte gegen den Körper und den Kopf der Opfer - zunimmt".
Gestiegen ist mit 144 zu 116 die Zahl der Rauschgiftdelikte, wobei es sich in erster Linie um Fahren unter Drogeneinfluss handelt. Eine besondere Betrachtung erfährt in der Statistik die Kriminalität zum Nachteil von Senioren, wobei die Altersgruppe über 60 gemeint ist (450 Fälle in 2011/447 in 2012).
Die Zahl sei zwar fast konstant, laut Manheller gibt es jedoch einen Aufwärtstrend bei Diebstählen und Betrug. Die Gewalt im häuslichen Umfeld liegt mit 66 Fällen im Mittelwert der vergangenen fünf Jahre. Hier spricht Manheller von einem "weitgehend konstant niedrigem Niveau".
Analysiert wird auch die Gruppe der Ausländer unter den Tatverdächtigen. Hier stellt Manheller fest: "Der Ausländeranteil für die Kreisstadt und die Gemeinde Grafschaft beträgt sechs Prozent oder knapp 2300 Einwohner. Ihr Anteil an den Tatverdächtigen insgesamt schwankt seit Jahren um die 16 Prozent. Im Vorjahr waren es 15,4 Prozent. Eine geringe Rolle spielt das erst seit sechs Jahren statistisch erfasste Stalking mit sieben Taten im Mittelwert.