Wasserschaden übersehen Ringener Raiffeisenbank nach Automatensprengung weiter geschlossen

Ringen · Die Raiffeisenbank im Innovationspark auf der Grafschaft ist nach der Sprengung eines Geldautomaten geschlossen. Die Wiedereröffnung verzögert sich. Denn ein Schaden an der Wasserleitung wurde übersehen.

 Wasserschaden übersehen: Die Raiffeisenbank am Innovationspark Rheinland ist vier Monate nach der Automatensprengung noch immer geschlossen.

Wasserschaden übersehen: Die Raiffeisenbank am Innovationspark Rheinland ist vier Monate nach der Automatensprengung noch immer geschlossen.

Foto: Martin Gausmann

Vor der Filiale der Raiffeisenbank Voreifel im Innovationspark Rheinland in Grafschaft-Ringen steht ein Kunde und schüttelt mit dem Kopf. Er blickt auf eine immer noch mit einem Bretterverschlag und einer Bautür verschlossene Schalterhalle, in der sich nach Angaben weiterer Beschäftigter im Haus in den vergangenen Wochen nicht allzu viel bewegt habe.

Vier Monate ist es mittlerweile her, dass Geldautomatensprenger die Filiale bei Beller heimsuchten und immensen Schaden verursachten, als sie versuchten, an den Inhalt des Geldautomaten zu kommen und diesen samt umliegender Räume in die Luft sprengten. Allein den Sachschaden schätzt man bei der Bank auf eine 250 000 Euro. Ob der oder die Täter Bargeld erbeuteten und in welcher Höhe, darüber hüllt sich das Geldinstitut auf Anraten der Polizei in Schweigen.

Neben der Bautür hängt ein Schild, welches darauf hinweist, dass die Mitarbeiter der Filiale derzeit in der einzigen weiteren Filiale der Bank auf der Grafschaft, am Ortsrand von Gelsdorf zu finden sind. Wer sich lediglich mit Bargeld versorgen will, für den ist ein weiteres Hinweisschild wichtig. Dieses besagt, dass Kunden der Raiffeisenbank gebührenfrei beim Mitbewerber Kreissparkasse in der Ortsmitte von Ringen Geld abheben können. Ansonsten tut sich gefühlt wenig.

Noch kein Termin für Wiedereröffnung

Das will Vorstandssprecher Burchard Kraus so allerdings nicht bestätigen. Nur seien in den vergangenen Wochen kaum Arbeiter in der Filiale gewesen. Dafür liefen Kraus zufolge die Bautrockner. „Denn die bei der Sprengung in Mitleidenschaft gezogene Wasserleitung hat für einen nicht unmittelbar sichtbaren Wasserschaden gesorgt, den Gutachter übersehen haben“, so Kraus. Erst bei der turnusmäßigen Wartung des Aufzugs sei das Wasser im Aufzugschacht entdeckt worden. Dieses habe sich nach der Sprengung im Erdgeschoss unter dem gesamten Estrich ausgebreitet. Zwar musste dieser nicht erneuert werden, aber es bedarf einer Trockenzeit.

Nun hofft Kraus, dass zügig die Arbeiten zum Wiederaufbau der Filiale beauftragt werden können. Einen Termin zur Wiedereröffnung kann der Vorstandssprecher aber noch nicht nennen. Themen wie Handwerkermangel oder Lieferengpässe machten solche Vorhersagen beinahe unmöglich. „Für die Lieferung neuer Fenster wurden Lieferzeiten von einem halben Jahr genannt“, so Burchard Kraus. Ziel sei es dennoch, schnellstmöglich wieder zu öffnen und zumindest Beratungsangebote anbieten zu können. Den Geldautomaten will die Bank künftig nicht mehr im Inneren des Gebäudes haben. Dafür soll ein eigener Pavillon in der Nähe des Hauses errichtet werden, was einer Genehmigung durch die Kreisverwaltung bedurfte – die seit Kurzem vorliege.